Bronze bei EM in Prag
Bärenstarke Rita Siebert macht das Triple perfekt

27.06.2022 | Stand 27.06.2022, 13:59 Uhr

Die Garchinger Karateka Rita Siebert holte in Prag die nächste Bronzemedaille. −Foto: red

Rita Siebert vom TuS Alztal Garching hat bei der WKF-Europameisterschaft der Jugend, Junioren und U21 im Karate Bronze verteidigt. Nach ihrem Medaillengewinn bei der EM 2020 in Budapest sowie Edelmetall 2021 in Tampere machte sie in Prag das Triple perfekt. Damit trug sie sich in die Geschichtsbücher des Deutschen Karate Verbandes ein. Das Kunststück – den jeweiligen Gewinn einer Medaille in drei aufeinanderfolgenden Europameisterschaften – erreichte vor ihr noch keiner.

Insgesamt 1085 Athleten aus 489 Nationen nahmen teil. Im Halbfinale kämpfte sie mit drei Athletinnen ums Finale. Die mehrfache Medaillengewinnerin und Weltranglistenerste aus Österreich Isra Celo legte die Messlatte mit der Kata Chatanyara Kushanku bei einer Wertung von 24 Punkten für die Konkurrenz hoch. Siebert bestritt als Zweite das Semifinale. Sie wählte ihre Lieblingskata Papuren. Zu Beginn ihrer Vorführung erkannten die Zuschauer an ihrer Entschlossenheit, dass sie im Kampf um die Medaillen unbedingt dabei sein wollte. Ausdrucksstark, mit nahezu perfekten Techniken, gepaart mit äußerst explosiven, kämpferischen Sequenzen absolvierte sie den Wettkampf.

Mit einer Wertung von 25,2 Punkten setzte sie sich vor Celo. Mit Platz 2 im Halbfinale sicherte sich Siebert den Einzug ins kleine Finale. Im Kampf um Bronze in der Kategorie der Mädchen U18 bekam es Siebert mit der Türkin Hayrulnisa Cigirdik zu tun, die sich in Pool 3/4 den Einzug ins kleine Finale gesichert hatte. Nach Vorstellung der Kontrahentinnen durch den Hallensprecher und dem Angrüßen mit den Kampfrichtern bekam Siebert noch letzte Anweisungen des Bundestrainers. Noch einmal waren die "Deutschland, Deutschland"-Anfeuerungsrufe zu hören. Nach einem letzten, motivierenden Abklatschen mit dem Bundestrainer ging Siebert auf die Tatami. Mit Ansage der Kata Suparinpei begann sie ihre mit 108 Techniken längste und äußerst anspruchsvolle Kata. Mit explosiven und präzisen Techniken, gepaart mit ausdrucksvollen Atem-Sequenzen und schnellen Wendungen sowie kraftvollen Fußtritten, absolvierte sie diese Kata fehlerfrei und beendete unter großem Jubel des deutschen Teams ihre Darbietung.

Jetzt bewerteten die sieben Kampfrichter mit jeweils einer Wertung die technische sowie athletische Ausführung. Die Bewertungen werden allerdings nicht auf den Bildschirmen angezeigt. Dies erfolgt erst zusammen mit der Wertung für die Gegnerin. Jetzt war die Türkin an der Reihe und bestritt den Medaillenkampf mit der Kata Chatanyara Kushanku. Nach Beendigung der Kata stellten sich beide Kontrahentinnen gegenüber der Kampfrichter auf.

Mit großer Spannung wurden auf die Punktewertungen und die Urteilsverkündung durch einen Kampfrichter gewartet. Per Handzeichen verkündete dieser die Siegerin und hob seine Hand in Richtung des TuS-Talents. Unter großem Jubel der deutschen Mannschaft, der mitgereisten Familienmitglieder und Freunde konnte sie sich mit 24,4 zu 23,24 Punkten souverän durchsetzen und sich die Medaille sichern.

Glückwünsche und Freudentränen

Nach unzähligen Glückwünschen, einigen Freudentränen und vielen Schnappschüssen stand die Siegerehrung an. Aus den Händen des WKF-Vizepräsidenten und Präsidenten des Bayerischen Karate Bundes, Wolfgang Weigert, erhielt sie die ersehnte und verdiente Medaille. Das Triple war perfekt. Mit ihrem 3. Platz kletterte sie auch in der Weltrangliste der World Karate Federation nach oben und steht aktuell auf Rang 3.

− red