Außernzell beschwört das "Wunder" – und vorn kann Niederalteich den Titel mal wieder fix machen

28.04.2017 | Stand 18.09.2023, 22:31 Uhr
Christoph Naglmeier-Rembeck

Mehr als 300 Zuschauer fanden sich zuletzt beim Derby zwischen Schöllnach und Poppenberg ein. − Foto: Roland Binder

Nach der Schlappe in Bernried kann Ligaprimus Niederalteich gegen Grafling die letzten theoretischen Zweifel an der Meisterschaft beseitigen. In Aholming hat man sich noch nicht aufgegeben, das Schlusslicht empfängt den SV Schwanenkirchen. Bereits am Freitag duellieren sich die Osterhofener Reserve und der 1.FC Poppenberg.

Niederalteich – Grafling: Im Hinspiel gewannen die Gäste mit 1:0, ein Selbstläufer wird die Partie für den Spitzenreiter sicherlich nicht. Zwar hat Grafling gegen Natternberg die große Chance liegen gelassen, weiter an der Spitze mitzumischen, mit vier Punkten Rückstand auf Platz zwei ist aber immer noch viel möglich. Auf die Rolle als Grußaugust hat Spielertrainer Michael Müller keine Lust. "Wir werden nicht hinfahren, um brav zur Meisterschaft zu gratulieren. Wir wollen da was holen und werden ihnen nichts schenken", stellt der Torjäger klar.

Aholming – Schwanenkirchen: Der 2:1-Auswärtssieg in Außernzell hält den TSV Aholming vorerst am Leben. Jedoch sind sieben Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz weiterhin ein hartes Brett. Laut Vorstand Thomas Reichel schätze man die Situation richtig ein, aber "wenn die anderen schwächeln, wollen wir da sein. Wir hoffen weiter." Schwanenkirchen stellt sich auf ein schweres Spiel ein. "Nachdem wir aber in unserer aktuellen Situation ebenfalls nicht verlieren dürfen, stellen wir uns auf einen offenen Schlagabtausch ein", so SVS-Sprecher Tobias Pauli.

Künzing II – Bernried: Zwei Niederlagen zuletzt haben Künzing etwas aus dem Tritt gebracht. "Etwas Pech und Unvermögen im Abschluss haben uns um Punkte gebracht", erklärt Trainer Adolf Kögl. Gegen Bernried seien die Rollen klar verteilt. "Bernried ist Favorit, aber wir wollen mindestens einen Punkt holen. Aus einer geordneten Abwehr heraus werden wir unsere Chance suchen." Bernried will den Schwung mitnehmen vom Sieg gegen Niederalteich. "Ein ganz wichtiger Sieg. Wir brauchen eine Serie, um den zweiten Platz zu erobern. Gegen Künzing erwarte ich ein Duell auf Augenhöhe", erklärt Spielertrainer Tobias Gschwendtner.

Neuhausen – Schöllnach: Das Unentschieden in Schwanenkirchen geht laut Neuhausen-Coach Manfred Köglmeier in Ordnung. "Wir können gut damit leben, gerade wenn man sich die Tabelle anschaut. Wir haben uns eine gute Ausgangsposition für die letzten Spiele erarbeitet, jetzt liegt es an uns, was wir daraus machen." Die späten Gegentore und den damit verpassten Derbysieg gegen Poppenberg hat SVS-Trainer Uwe Augustin mittlerweile gut verdaut: "Das war unglücklich, abgesehen davon bin ich zufrieden mit dem Auftritt meines Teams. Es bleibt dabei: Unser Spiel steht und fällt mit den Verletzten." Bei zwei Punkten Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz hat Schöllnach mehr Druck.

Lalling – Aicha: Langsam aber sicher befreit sich der SV Lalling von ärgsten Abstiegssorgen. Zwei 1:0-Siege haben das Punktekonto auf 31 Zähler anwachsen lassen. Abteilungsleiter Roland Penn fordert dennoch, die Partie gegen Aicha nicht auf die leichte Schulter zu nehmen: "Wir dürfen jetzt nicht nachlassen! Wir sind derzeit gut in Form, aber das darf uns nicht blenden. Wir müssen genauso konzentriert und engagiert wie zuletzt spielen." Der Big-Point gegen Künzing hat bei der Spvgg Aicha Kräfte freigesetzt. "Der Glaube und das Selbstbewusstsein an die eigenen Stärken ist wieder voll in die Mannschaft zurückgekehrt. Wir sehen jede Partie der restlichen Saison als Endspiel und genau mit diesen Gedanken versuchen wir, unser Spiel auch in Lalling durchzuziehen", erklärt Spielertrainer Dennis Fischl.

Natternberg – Außernzell: Zwei Vereine, zwei Gefühlswelten. In Natternberg trifft tabellarisch der zweite von oben auf den zweiten von unten. Nach dem wichtigen Auswärtssieg bei Verfolger Grafling hat sich Natternberg auf dem zweiten Platz behauptet und damit weiterhin beste Chancen auf die Aufstiegsrelegation. Dagegen hat sich die Situation in Außernzell nach der Pleite gegen Schlusslicht Aholming weiter zugespitzt. Gegen Favorit Natternberg geht es laut Spielertrainer Roland Gotzler nur über eine geschlossene Mannschaftsleistung: "Wenn wir gegen Natternberg bestehen wollen, muss jeder Einzelne bis zum Umfallen kämpfen. Die Chance auf den Klassenerhalt ist gering, das ist klar. Aber dennoch hat es im Fußball schon oft Wunder gegeben."