Es ging alles ganz schnell. Und ganz ohne Fremdeinwirkung. Philipp Krämer (34) lief einem Gegenspieler den Ball ab, machte eine Kurve – und plötzlich knickte er weg. Der Trainer des Fußball-Bezirksligisten Spvgg Plattling war beim Testspiel am Sonntagabend beim FC Künzing (0:4) unglücklich im Rasen hängen geblieben, verdrehte sich dabei das Knie.
Bei einer Untersuchung am Montag beim Spezialisten in Straubing bestätigte sich der Verdacht einer schweren Verletzung. Der Meniskus ist aus der Verankerung gerissen, schwebt jetzt frei im Knie umher. Zudem könnte das hinterer Kreuzband geschädigt worden sein.
"Ich habe am Freitag eine MRT-Untersuchung, da wird sich dann zeigen, was genau fehlt. Aber der Meniskus muss definitiv operiert werden", berichtet Krämer auf Nachfrage. Doppelt bitter: Als er sein Traineramt in Plattling angetreten hat, war eigentlich geplant, dass der Verteidiger nicht mehr aktiv ins Geschehen eingreift. Oder nur im Notfall, schließlich hatte sich das Plattlinger Eigengewächs vor nicht allzu langer Zeit eine schwere Oberschenkelverletzung zugezogen. Da der Plattlinger Mannschaft u.a. wegen einer Sommergrippe im Test gegen Künzing aber mehrere Spieler nicht nur Verfügung standen, schnürte Krämer am Sonntag die Schuhe. "Dass es dann so endet, ist natürlich extrem bitter", sagt der 34-Jährige. "Fußball ist jetzt für mich definitiv vorbei."
Seinen Trainerjob in Plattling wird er freilich weiterhin ausüben. Sollte er wegen der Operation länger ausfallen, werde man Wege und Lösungen finden, so Krämer, der sich eng mit seinem Co-Spielertrainer Nico Reumann abstimmt.
Krämer ging aus der Jugend der Spvgg Plattling hervor und spielte viele Jahre an der Rennbahn. Später wechselte er u.a. nach Degernbach, schaffte dort als Co-Spielertrainer den Sprung in die Bezirksliga. In der Corona-Saison führte er die Plattlinger Kickers zum Aufstieg in die Kreisklasse, ehe er nun zu seinem Heimatverein zurückkehrte.
− la
