Nur ein Betreuer für 19 Spieler/innen
Aufatmen in Fußballclubs: Elementare Lockerung ab 8. Juni angekündigt

26.05.2020 | Stand 19.09.2023, 1:36 Uhr

Der Zeitpunkt, da die Bälle wieder rollen, rückt näher. −Foto: Andreas Lakota

Für die bayerischen Amateurfußballvereine wird es ab 8. Juni leichter, einen geregelten Trainingsbetrieb zu organisieren. Möglich macht dies eine Ankündigung der Bayerischen Staatsregierung. Diese hatte am Dienstag weitere Lockerungen im Breitensport beschlossen, welche nach Pfingsten greifen sollen.

Die wichtigste Passage für die Amateurfußballer/innen Bayerns findet sich in folgendem Satz: "Der Outdoor-Trainingsbetrieb ist in Gruppen von bis zu 20 Personen zulässig", heißt es im Kabinetts-Protokoll. Allerdings dürfen sich nicht erst seit heute insgesamt 20 Personen auf einem Fußballfeld verteilen. Der elementare Unterschied: Bis 8. Juni müssen es vier Vierer-Gruppen (also 16 Spieler) mit mindestens zwei und höchstens vier Betreuer sein. Danach gilt diese Einschränkung nicht mehr.

Vereine müssen also ab 8. Juni keine zusätzlichen Trainer mehr auftreiben, um eine einzige Mannschaft auf dem Platz trainieren zu lassen. Das wurde der PNP-Redaktion auf Nachfrage Oliver Platzer, Pressesprecher des Innenministeriums, so bestätigt. Ab 8. Juni kann also ein einziger Coach bis zu 19 Spieler auf den Platz führen.

Die Abstands- und Hygieneregeln bleiben vorerst freilich weiter bestehen. Wann "normaler Fußball", also mit Körperkontakt, wieder möglich ist? Da legt sich das Ministerium noch nicht fest. Es ist lediglich von einem Stufenplan die Rede, ab 8. Juni greift nun Stufe 1. In einem nächsten Schritt ist dann die Wiederaufnahme des Lehrgangsbetriebs wie etwa die Aus- und Fortbildungen für Trainer und Übungsleiter sowie die Öffnung von Hallenbädern geplant. Als dritten Schritt sieht der Plan eine Zulassung des Wettkampfbetriebs für kontaktlos betriebene Sportarten im Indoorbereich vor. Der vierte Baustein des Plans beinhaltet schließlich die Zulassung des Sportbetriebs für Sportarten mit Kontakt, die Durchführung von Sportveranstaltungen mit Zuschauern und weitere Lockerungen.

Ein Schritt weiter ist zum Beispiel das Bundesland Nordrhein-Westfalen. Dort soll die Ausübung von Sportarten auch mit unvermeidbarem Körperkontakt und in geschlossenen Räumen schon am kommenden Samstag wieder gestattet sein. Sportliche Wettbewerbe im Kinder-, Jugend- und Amateurbereich sollen dann ebenfalls zulässig sein – ebenso die Nutzung von Umkleide- und Sanitäranlagen unter Auflagen. Ob es tatsächlich so kommt, sollte am Dienstag in einer Kabinetts-Sitzung besprochen werden, Ergebnisse liegen Stand jetzt noch nicht vor.

In Bayern begrüßte der Bayerische Landesportverband BLSV die angekündigten Schritte. "Die heute beschlossenen Lockerungen im Sport sind ein weiterer großer Schritt für unsere Sportvereine und Sportfachverbände. Die Regelungen tragen dazu bei, unseren geliebten Sport praxistauglich umzusetzen und Schritt für Schritt zur Normalität zurückzukehren", sagt BLSV-Präsident Jörg Ammon. Und weiter: "Dabei ist Sport die beste Gesundheitsvorsorge. Es liegt nun an uns allen, diese Vorgaben mit einem Höchstmaß an Eigenverantwortung umzusetzen. Denn nach wie vor steht bei allen Überlegungen die Gesundheit unserer Sportlerinnen und Sportler im Mittelpunkt."

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