An die Schmerzgrenze in Schweinfurt: Schalding muss vor allem im Kopf bestehen

09.10.2015 | Stand 09.10.2015, 10:19 Uhr

Alles aus sich rausholen – das fordert Trainer Mario Tanzer von seinen Schützlingen um Michael Wirth (r.) beim Gastspiel in Schweinfurt. − Foto: Lakota

Wohin führt die Reise des SV Schalding in der Fußball-Regionalliga Bayern? Finden die Niederbayern den Weg zurück ins Tabellenmittelfeld? Oder muss man sich am Reuthinger Weg auf einen längeren Aufenthalt im Keller einstellen? Die nächsten beide Spiele werden wohl Antworten liefern. Am Samstag gastiert der SVS beim Schlusslicht in Schweinfurt (14 Uhr), danach kommt mit dem FC Augsburg II der Vorletzte nach Schalding.

Die Wochen der Wahrheit − welchen Verlauf sie für Schalding nehmen, wird vor allem im Kopf entschieden. Das jedenfalls findet Trainer Mario Tanzer. "Wir müssen es schaffen, an die Schmerzgrenze zu gehen. So wie wir es gegen Regensburg getan haben", sagt der Coach und spielt damit auf ein Problem an, das seine Spieler schon durch die ganze Saison schleppen. Gegen vermeintlich schwächere Gegner konnten die Schaldinger nicht das abrufen, was sie gegen Topteams wie FC Bayern II, Jahn Regensburg oder Nürnberg II ablieferten. Auch wenn es nur ein paar Prozent sind, die fehlen − diese sind in der extrem ausgeglichenen Regionalliga entscheidend.

Zuletzt beim 0:0 gegen Regensburg lief der SVS-Motor wieder mal auf Anschlag, die Spieler gingen an ihre Leistungsgrenze – und darüber hinaus. "Gegen den Jahn hast du keine Zeit, nachzudenken. Da musst du rennen, rennen und nochmals rennen", sagt Tanzer und fordert: "Genau so müssen wir uns in Schweinfurt präsentieren. Auch wenn das Spiel sicher ein ganz anderes wird."

Das haben die Schaldinger beim letzten Auftritt in Unterfranken erlebt. Die Schnüdel hatten sich bestens auf den Gegner eingestellt, überließen den Schaldingern über 90 Minuten den Ball – um sie dann gnadenlos auszukontern. 0:5 hieß es am Ende, der SVS war mit den eigenen Waffen vernichtend geschlagen worden. Kein Wunder also, dass Tanzer seine Jungs ausdrücklich vor zu viel Offensivdrang warnt. "Wir dürfen uns nicht locken lassen, wir dürfen unsere Ordnung in der Defensive nicht aufgeben. Schweinfurt kann nicht 90 Minuten nur abwarten, da drehen die Zuschauer irgendwann durch."

Geduldig sein lautet die Devise. "Wir werden unsere Chancen kriegen. Wir hatten auch gegen Regensburg super Möglichkeiten. Nur weil du defensiv spielt, heißt das ja nicht, dass du keine eigenen Chancen herausspielst. Im Gegenteil", sagt Tanzer, dem personell bis auf Markus Gallmaier und Patrick Rott alle Mann zur Verfügung stehen. Wer in Schweinfurt, für dessen Trainer Gerd Klaus das Match zum Schicksalsspiel werden könnte, auf dem Platz steht, will Tanzer noch nicht verraten. Montags und mittwochs sei gut trainiert worden, das Grundgerüst der ersten Elf stehe, "aber zwei, drei Positionen sind immer offen". Wichtiger als Namen ist für den Trainer ohnehin die Einstellung. Der Kopf muss klar sein, der Wille groß. "Ich wünsche mir", sagt Tanzer, "dass wir da weitermachen, wo wir gegen Regensburg aufgehört haben. Dann werden wir in Schweinfurt nicht nur punkten. Sondern gewinnen."

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