Handball
Altöttinger Bezirksoberliga-Teams mit hohen Zielen: Frauen peilen Top 3 an, Männer haben Titelkampf im Visier

20.09.2018 | Stand 18.09.2023, 20:23 Uhr
Oliver Wagenknecht

Ohne Ruth Wolf (hier beim Wurf) müssen die TVA-Damen in der neuen Saison auskommen. Die Top-Torschützin ist zu Landesligist SV München-Laim zurückgekehrt. Trotzdem bleibt man in Altötting ambitioniert. −Foto: Zucker

Start frei für die neue Handballsaison! Während in der Männer-Bezirksoberliga der SV Wacker Burghausen erst am 29. September beginnt (auswärts gegen TuS Pfarrkirchen), geht’s für den TV Altötting schon diesen Samstag ab 18.30 Uhr gegen die SG Moosburg erstmals um Punkte. Unmittelbar zuvor wird es für die Frauen des TVA ernst: Sie treffen in der heimischen Dreifachhalle um 16.30 Uhr auf Landesliga-Absteiger TSV Schleißheim. Beide Teams aus der Wallfahrtsstadt verfolgen hohe Ziele.

Zweimal in Folge wurden Altöttings Männer Vizemeister der Bezirksoberliga Altbayern. Vergangene Saison mussten sie der Spvgg Altenerding um vier Punkte den Vortritt lassen, im Jahr davor dem TSV Mainburg um deren drei. Gibt’s nun den Platz-2-Hattrick oder gelingt der ganz große Wurf? Wenn’s nach Frank Niederhausen geht, darf’s gerne der Titel sein: "Wir haben die letzten beiden Jahre gezeigt, dass wir zu den Spitzenmannschaften der BOL gehören. Das wollen wir untermauern und auch dieses Jahr oben um Platz 1 mitspielen", so die Kampfansage des Trainers.

Der ehrgeizige Anspruch von Niederhausen und seinem Team scheint nicht aus der Luft gegriffen, zumal der Kader zusammengeblieben ist. David Lehnard hat zwar angekündigt, dass er sich Schritt für Schritt aus dem aktiven Handball zurückziehen wolle, dafür kehrt aber mit Routinier Stefan Kistler (nach Baby-Auszeit) ein anderer Rückraumspieler zurück. Und mit Jürgen Markon hat man auch einen externen Neuzugang für diese Position gewinnen können. Den ehemaligen Spieler vom SB Chiemgau Traunstein, der auch schon auf Landesliga-Ebene aktiv war, hat es beruflich nach Altötting verschlagen. Markon ist nach einer längeren Verletzungspause derzeit allerdings noch in der Aufbauphase.

"Wir können mit unserer Vorbereitung – anders als im letzten Jahr – sehr zufrieden sein", so Frank Niederhausen, man habe "gut und hart trainiert". Den Auftaktgegner Moosburg, der in der Vorsaison als Drittletzter gerade so den Klassenerhalt schaffte, bezeichnet der Trainer als "unangenehm" – und erinnert an die 28:30-Auswärtspleite seiner Truppe. Vor eigener Kulisse gelten die Altöttinger indes als Macht, und das soll auch so bleiben.

Die erste Damenmannschaft des Vereins will derweil den nächsten Schritt nach vorne machen: Im Jahr nach dem Bezirksoberliga-Aufstieg Fünfter, vorige Saison auf Rang 4 – und jetzt soll es möglichst eine Top-3-Platzierung werden. Die Zielsetzung erscheint recht ambitioniert, denn man musste erneut die beste Spielerin ziehen lassen: Nach Eszter Gäbor, die im Oktober 2017 in ihre ungarische Heimat zurückging, ist nun auch die letztjährige Top-Torschützin weg: Ruth Wolf verlagert ihren Lebensmittelpunkt aus Studiengründen fest nach München und hat sich wieder ihrem alten Verein SV Laim angeschlossen. Bei dessen erster Mannschaft kann sie in der Landesliga auf Torejagd gehen. Ihr Zweitspielrecht für Altötting will Wolf aber behalten – um vielleicht irgendwann einmal zurückzukehren.

Zusätzlich geschwächt ist der TVA zum Start durch den Ausfall von Manuela Mühlthaler. Die Spielmacherin hat sich kürzlich im BHV-Pokal eine Knieverletzung zugezogen und wird daher wohl noch für einige Wochen fehlen. Trotzdem heißt es: Bangemachen gilt nicht, denn gerade bei jenem K.o.-Turnier im Molten-Cup konnten die Altöttingerinnen mit Siegen über die Landesligisten Ebersberg und Kissing zeigen, welch großes Potenzial in ihnen steckt.

Paul Filipek hat derweil angekündigt, nach dieser Saison aufzuhören. Als Grund gab der Trainer, der das Team seit Ende 2016 gleichberechtigt mit Kerstin Hofer betreut, familiäre Gründe an.