Alternative Lösungen gegen die Krise: Schalding will gegen Garching die Wende einleiten

12.04.2019 | Stand 19.09.2023, 0:59 Uhr
Jonas Kraus

"Jeder hat verstanden, um was es geht": Kapitän Stefan Rockinger ist überzeugt davon, dass der SV Schalding am Samstag gegen Garching den Weg aus der Krise findet. −Fotos: Andreas Lakota

Es zieht sich wie ein roter Faden durch ein bislang enttäuschendes Frühjahr des SV Schalding. Der Kampfgeist der Mannschaft stimmt meistens, vorne aber agiert der Regionalligist ohne Fortune und Durchschlagskraft, während hinten eine Aneinanderreihung individueller Blackouts für unnötige Gegentore sorgt. Nun kommt am Samstag (14 Uhr) mit dem VfR Garching ein Team an den Reuthinger Weg, das eine im Vergleich zu Schalding entgegengesetzte Entwicklung zu nehmen scheint und Aussetzer in der Abwehr eiskalt ausnutzt. Neun Punkte holten die Oberbayern aus den vergangenen drei Spielen – jeweils nach Rückstand. Die Konsequenz: Der VfR, im Winter noch elf Punkte hinter dem SVS, ist mittlerweile in der Regionalliga-Tabelle vorbeigezogen.
SVS-Spielertrainer Stefan Köck ist sich der Schwierigkeit der Aufgabe bewusst. Besonders der 23-jährige Winterneuzugang Simon Seferings, der von 1860 München nach Garching wechselte, befindet sich in Topform und erzielte vier Treffer bei den vergangenen zwei Siegen gegen Heimstetten (3:2) und Illertissen (3:1). "Garching hat Selbstvertrauen", sagt Köck, "aber was die in den anderen Spielen gemacht haben, haben wir nicht in der Hand." Eine zu starke Fokussierung auf den Gegner bringe in der jetzigen Situation ohnehin nichts. "Wir müssen uns um uns selbst kümmern."
Wie aber wollen die Niederbayern nach einer bis dato völlig verkorksten Frühjahrsrunde und fünf Pleiten aus sechs Spielen wieder in die Spur finden? "Wir arbeiten sehr hart, sind sehr fleißig", sagt Köck. Die mentalen Aussetzer, die immer wieder zu unnötigen Gegentoren führen, sei man "mit alternativen Lösungen" angegangen. Näher spezifizieren wollte der Spielertrainer diesen Ansatz nicht. Nur so viel: Man werde sich sicherlich keine einzelnen Spieler herauspicken und für die Pleiten verantwortlich machen. "Gerade in solchen Momenten gilt es, als Team zusammenzustehen", sagt Köck. Nur so finde die Mannschaft den Weg aus der Krise.

Auch Kapitän Stefan Rockinger (30) ist überzeugt davon, dass der SVS gegen Garching wieder in die Spur findet. "Jeder in der Mannschaft hat verstanden, um was es geht", sagt er. Unter der Woche habe das Team viel geredet. "Es ist ja eine neue Situation, dass wir so oft hintereinander verlieren." Die Stimmung sei aber weiterhin positiv, die Mannschaft halte zusammen. Und das Wichtigste: "Jeder ist total fokussiert."

Dazu passt, dass sich die personelle Situation beim SVS entspannt, der zuletzt rotgesperrte Innenverteidiger Onur Alagöz (24) kehrt wieder zurück und soll helfen, der Abwehr mehr Stabilität zu verleihen. Dahingegen steht hinter den Einsätzen der beiden Talente Tobias Stockinger (19) und Maximilian Schuster (20) noch ein Fragezeichen, beide plagen sich mit Muskelproblemen. Der schmerzlich vermisste Außenstürmer Markus Gallmaier (26) ist weiterhin keine Option.

Ein Sieg gegen Garching wäre immens wichtig, weiß Köck. "Im Fußball spielt der Kopf eine große Rolle", sagt der Trainer. Und die kommenden Aufgaben wären mit freiem Kopf sicherlich besser zu meistern, geht es doch gegen direkte Konkurrenten im Abstiegskampf: Nach dem Garching-Spiel (35 Punkte) fährt Köcks Mannschaft nach Aschaffenburg (31), dann kommt Augsburg (28), bevor es in Buchbach (37) und gegen Rosenheim (27) um Punkte geht. Noch hat der SVS fünf Punkte Vorsprung auf den Relegationsrang, weniger sollten es nicht mehr werden. Kapitän Rockinger ist optimistisch, dass das Polster nicht weiter schmilzt. "Wir haben uns unter der Woche was überlegt", sagt er, "und wir sind überzeugt, dass das funktioniert."