Die ersten Rüben haben am Montag das Südzucker-Werk in Plattling (Lkr. Deggendorf) erreicht. Unübersehbar rollten die bis oben hin angefüllten Lastwagen der Liefergemeinschaften auf das Fabrikgelände und lieferten die ersten Tonnen der süßen Feldfrüchte an. Zum vergleichsweise späten Beginn der Kampagne − so wird die Verarbeitungszeit im Fachjargon und landläufig genannt – sagte Plattlings Werkleiter Wolfgang Vogl zuletzt: "Jeder Tag tut der Rübe gut."
Je länger die Frucht auf dem Feld stehe, umso besser könne sie sich entwickeln. Ziel ist es, schlussendlich so viel Zucker wie möglich zu gewinnen – dank der vielen Sonnenstunden steigt der Zuckergehalt der Rüben.
Die Wirtschaftliche Vereinigung Zucker (WVZ) wies zuletzt auf eine grundsätzlich rückläufige Anbaufläche hin. Diese Tendenz spiegelt sich auch im Einzugsgebiet der Plattlinger Zuckerfabrik wider, wie Vogl ebenso bestätigte. Der Vereinigung zufolge sank die Zahl der deutschen Rübenanbauer von 28509 in der Saison 2016/17 auf heute 23638. "Der Ertrag liegt, auch aufgrund der Trockenheit, bei unterdurchschnittlichen 72,6 Tonnen Rüben pro Hektar", hieß es kürzlich in einer WVZ-Pressemitteilung. In Plattling rechnet Südzucker jedoch mit einem leicht überdurchschnittlichen Ertrag im Fünf-Jahres-Vergleichszeitraum.
Bis Mitte Januar 2021 soll die 60. Kampagne in Plattling dauern. Detailliertere Informationen dazu werden am Dienstag bei einer Pressekonferenz bekanntgegeben.
− chh
