Ein niederbayerischer Urschrei hat gestern früh um sieben nach sechs etwa drei Tassen starken Kaffee ersetzt: Zu Beginn des 5. Kocherlballes zogen gerade hunderte Frühaufsteher beim Auftanz gemächlich durch die Tischreihen hinauf zum "Sonnenfänger", um Muskeln und Knochen zu lockern, da gellte ein freudiges "Yee-Haw!" durch den Stadtpark.
Der Weckruf kam jedoch nicht von einem Cowboy, sondern von Anton Ruschitschka, der fröhlich mit seinem Strohhut winkte und so seiner Vorfreude auf den Kocherlball Ausdruck verlieh.
"Der einzige Fehler ist, wenn man nicht tanzt", nahm Tanzmeister Sigmund Mandl den Gästen die Scheu. Zusammen mit Gattin Monika Mandl-Niekrawitz zeigte er die durchwegs einfachen Tanzschritte. Das Tanzmeisterpaar macht das ehrenamtlich. "Aus Freude, Tradition und alte Tänze zu bewahren", dankte Bürgermeisterin Liane Sedlmeier den beiden.
Hoch im Kurs stand der Volkstanz bei den Besuchern, darunter die Stadträte Paul Ammer und Franz Groh. Die Volkstanzfreunde– etliche in Tracht oder als Kocherl und Dienstboten gekleidet – ließen sich nicht lange bitten, wenn die "Niederalteicher Klarinettenmusi" zu Sternpolka, "Woaf" und Salzburger Dreher aufspielte.
In den Tanzpausen war dann Gelegenheit für das Sonntagsfrühstück unter freiem Himmel. Der malerische Stadtpark lieferte dazu eine Kulisse wie aus längst vergangener Zeit.
− mik
