22 000 Corona-Tests für 90 Minuten Fußball: Union Berlin will volles Stadion zum Liga-Start

10.07.2020 | Stand 10.07.2020, 19:24 Uhr

Die Berliner Fans halten ihre Schals hoch. Dieses Bild wünscht sich der Klub-Präsident auch zum Saisonstart im September. −Foto: Christophe Gateau/dpa

Fußball-Bundesligist 1. FC Union Berlin strebt zum Start der neuen Saison trotz der Coronavirus-Pandemie ein volles Stadion an. Wie der Klub am Freitag mitteilte, soll es "spätestens ab dem 1. Spieltag der Saison 2020/21" eine "Vollauslastung" geben. Erreicht werden soll dieses ehrgeizige Ziel mit Hilfe von Coronatests für alle 22 012 Karteninhaber sowie alle Anwesenden vor Ort. "Zugang zum Stadion erhält man dann mit einer gültigen Eintrittskarte und einem negativen Testergebnis, das zum Zeitpunkt der Stadionschließung nicht älter als 24 Stunden sein darf", hieß es in der Mitteilung.

"Unser Stadionerlebnis funktioniert nicht mit Abstand, und wenn wir nicht singen und schreien dürfen, dann ist es nicht Union. Gleichzeitig steht die Sicherheit unserer Besucher und Mitarbeiter im Mittelpunkt unserer Überlegungen", sagte Klub-Präsident Dirk Zingler in der Mitteilung. "Wir wollen bestmöglich gewährleisten, dass sich in unserem ausverkauften Stadion niemand infiziert – das gilt für Unioner und gleichermaßen auch für Gästefans." Zingler ist nicht zufällige der erste Vereinsboss, welcher diesen Vorstoß wagt: Nahe dem Höhepunkt der Infektionslage im März hatte Zingler angekündigt, das damals angesetzte Spiel gegen den FC Bayern vor Zuschauern austragen zu wollen. Der Spieltag war dann abgesagt worden.

Ein solches Konzept umzusetzen, sei "eine enorme organisatorische und wirtschaftliche Herausforderung, der wir uns gerne und mit aller Kraft stellen", betonte Zingler und kündigte an, dass der Verein die Kosten für dieses Vorhaben selbst tragen will.

Aktuell werden verschiedene Möglichkeiten ausgelotet, die in ausreichender Menge zur Verfügung stehenden Testkapazitäten binnen 24 Stunden einsetzen zu können. Sobald die Rahmenbedingungen konkreter werden, will Union das Konzept den Behörden vorstellen. Zu überwinden gibt es sehr viele Hürden, so sind in der Hauptstadt aktuell noch bis 24. Oktober Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Personen untersagt. Der Start der neuen Bundesliga-Saison ist für den 18. September geplant.

− dpa/pnp