Dämpfer im Nachholspiel
14 Ecken und trotzdem Nullnummer: Verspielt 1860 beim Schlusslicht den Aufstieg?

17.03.2021 | Stand 17.03.2021, 21:02 Uhr

Einer der aktivsten Löwen: Keanu Staude. −Foto: imago images

Der TSV 1860 München droht, die Aufstiegsplätze in der 3. Liga endgültig aus den Augen zu verlieren. Beim 0:0 im Nachholspiel gegen das Schlusslicht Lübeck agierten die Löwen zwar weitgehend hochüberlegen (14 Eckbälle sprechen Bände), aber nicht zwingend genug vor dem Tor. Mit dem Punkt sprang 1860 (45 Punkte) zwar auf Platz vier in der bereinigten Tabelle, verpasste aber, Boden auf den FC ingolstadt (54) gutzumachen, der trotz 90-minütiger Überzahl in Verl nicht über ein 1:1 hinauskam.

Trainer Michael Köllner setzte auf dieselbe Startelf wie schon beim furiosen 4:0 am Samstag in Halle. Der nach einer Rotsperre wieder spielberechtigte Verteidige Dennis Erdmann wurde gar nicht erst in den Kader berufen.

Doch wer auf ein erneutes Offensivfeuerwerk der Löwen gehofft hatte, wurde zunächst enttäuscht. Im Gegenteil: Lübeck, der Tabellenletzte, ist in den ersten 20 Minuten des Spiels die bessere Mannschaft. 1860 dagegen kommt kaum geordnet vors gegnerische Tor, wird allenfalls über Standards ein bisschen gefährlich.

Erstmals wirklich brenzlig wird es erst in der 39. Minute, als Stefan Lex eine flache Hereingabe von Merveille Biankadi nur knapp verpasst. Richard Neudecker (der unmittelbar danach angeschlagen ausgewechselt wurde) scheiterte zwei Minuten später per Freistoß am Lübecker Torhüter Lukas Raeder (41.).

Zu Beginn der zweiten Halbzeit machen die Löwen dann mehr Druck: Dennis Dressels Schuss wird im letzten Moment geblockt (48.), Stefan Lex‘ Versuch wird von einem Lübecker Verteidiger von der Linie gekratzt (51.).

Danach: Viel Leerlauf – bis Sascha Mölders nach einem Kuddelmuddel die Führung ganz knapp verpasst (63.). Sein Schuss kullert am langen Pfosten vorbei. Sechzig wird immer druckvoller, Biankadi schießt nach einer verlängerten Ecke aus kurzer Distanz Raeder an (68.). Die Löwen rennen an, aber erzwingen das Tor nicht – und verpassen so wichtige Punkte im Kampf um die Aufstiegsplätze. Die rücken nach der Nullnummer in Lübeck in immer weiterer Ferne. Und nun kommt am Montag (19 Uhr/Magenta Sport) auch noch Tabellenführer Dynamo Dresden ins Grünwalder Stadion.

"Zufrieden können wir nicht sein", resümierte ein enttäuschter Michael Köllner nach dem Spiel. Gegen Dresden erwarte Sechzig nun ein schweres Spiel: "Wir beschäftigen uns damit aber heute noch nicht. Jetzt schauen wir erst, wie wir das Spiel heute verkraften." Von einem vorgezogenen Endspiel um den Aufstieg wollte Köllner noch nichts wissen, gab aber zu: "Klar, wird’s ein wichtiges Spiel."

− aug