1138 Kilometer quer über die Alpen: Ortenburger Sebastian Huber nimmt an den "X-Alps" teil

28.06.2017 | Stand 17.09.2023, 21:50 Uhr
Florence Reiter

Zieleinflug in Monaco: Acht Tage, 22 Stunden und 53 Minuten brauchte Sebastian Huber vor zwei Jahren für die X-Alps – und wurde Zweiter. Am Sonntag geht es für den Ortenburger wieder los. − Foto: Huber

Kraft, Ausdauer, Durchhaltevermögen und die Gunst des Windes – darauf kommt es an, wenn Sebastian Huber (31) am Sonntag bei den "Red Bull X-Alps" an den Start geht. Bei dem spektakulären Wettkampf müssen die Athleten 1138 Kilometer Luftlinie quer über die Alpen von Salzburg nach Monaco zurücklegen. Zu Fuß und mit dem Gleitschirm – mit minimalem Gepäck – versuchen sie die schnellste Route zu finden. Dabei wird jeder ihrer Schritte mit Live-Tracking erfasst und im Internet veröffentlicht. Beim letzten Event vor zwei Jahren wurde Sebastian Huber aus Söldenau (bei Ortenburg im Landkreis Passau) Zweiter. Acht Tage, 22 Stunden und 53 Minuten war er unterwegs und legte 2036 Kilometer zurück. Sein Ziel für 2017 ist gesund im Fürstentum anzukommen, egal auf welchem Rang. "Es ist toll, da nochmal mitzumachen", sagt der Extremsportler.

Erste Flugerfahrung sammelte der 31-Jährige vor zehn Jahren. Mit einem Bundeswehr-Kameraden, der mit ihm den Wehrdienst bei den Gebirgsjägern in Bad Reichenhall absolvierte, kam Huber auf die Idee, dass es schöner sei, sich den mühsamen Abstieg beim Bergsteigen durch einen Flug zu ersparen. Gesagt, getan. Das Fliegen wurde zur Leidenschaft, er machte den Gleitschirmschein und legte noch den Tandemschein oben drauf. Kurze Zeit später entdeckte er das Hike and Fly – Wandern und Gleitschirmfliegen über längere Distanzen – für sich. 2012 und 2013 nahm Huber erfolgreich an Wettbewerben teil. Vor drei Jahren entschied er sich dann, eine Bewerbung für die X-Alps abzuschicken. "Die X-Alps waren die einzige Steigerung", sagt er. Bei der Alpenüberquerung kann nicht jeder mitmachen, die Veranstalter wählen die Teilnehmer aus. Diese müssen nicht nur sportlich in Topform sein, sondern auch alpine und fliegerische Erfahrung mitbringen.

DIE X-ALPS:
Die Athleten müssen sieben Turnpoints in sieben verschiedenen Ländern passieren. Die Route 2017 führt die Extremsportler von Österreich (Salzburg/Gaisberg) nach Slowenien (Triglav), dann nach Deutschland (Aschau/Kampenwand), um dann erneut von Österreich (Leermoos/Zugspitz) bis nach Italien (Monte Baldo) zu gelangen. Von dort geht es weiter in die Schweiz zum Matterhorn, um dann Peille nördlich von Monte-Carlo zu erreichen. Dort wird die Zeit gestoppt und die Athleten dürfen mit einem zwei Kilometer langen Siegesflug das Landefloß in der Bucht von Monaco anfliegen. Idealerweise fliege er bei den X-Alps acht bis neun Stunden, erklärt Sebastian Huber. Die Rennzeit ist von 5 bis 22.30 Uhr. Während der festgeschriebenen Ruhezeit darf er sich nicht weiter als 250 Meter von seinem Camp entfernen. Ehe Huber um 7 Uhr ein kleines Frühstück zu sich nimmt, läuft er zwei Stunden. Dann geht es den nächsten Berg hinauf, um von dort aus möglichst lange und weit zu fliegen. Im Idealfall landet er gegen 19 Uhr. "Danach schaue ich, dass ich bis 22.30 Uhr so weit wie möglich laufe."

Mehr dazu lesen Sie am Mittwoch, 28. Juni, im Sportteil der Passauer Neuen Presse.