Absolut nichts zu holen war für den SV Erlbach am letzten Spieltag der Fußball-Bayernliga Süd. Beim TSV Kottern bekam der Aufsteiger ersatzgeschwächt mit 0:5 eine herbe Abfuhr und beendet die reguläre Saison mit 33 Punkten auf dem vorletzten Tabellenplatz. Das ursprünglich ausgegebene Ziel Rang13 und damit direkter Klassenerhalt wurde um neun Zähler deutlich verfehlt. Der Kemptener Stadtteilverein dagegen konnte dank des Sieges die drohende Abstiegsrelegation gerade noch abwenden, während die Erlbacher – wie bekannt – in die Saisonverlängerung müssen. Erster Gegner dort ist der FC Deisenhofen. Das Hinspiel beim Vizemeister der Landesliga Südost findet bereits am Mittwoch um 18.30Uhr statt.
SVE-Trainer Robert Berg wollte das letzte Punktspiel in Kottern als Vorbereitung für die Relegation nutzen, doch zu viele verletzte Akteure mussten ersetzt werden, sodass ein Vergleich auf Augenhöhe nicht möglich war. Mit Dominik Messerer, Stefan Schaumeier (beide Kreuzbandriss), Harald Kovacs (Bänderriss), Sebastian Spinner, Simon Salzinger (beide Muskelfaserriss), Franz Holzner, Michael Schreiner (beide Fußprellung), Christoph Jäger (Schultereckgelenk-Sprengung), Johannes Penkner (Syndesmose-Einriss) und Walter Kirschner (Leistenprobleme) fehlten wichtige Spieler. Die angeschlagenen Christoph Popp, Johannes Maier und Thilo Mösmang nahmen nur auf der Ersatzbank Platz, kamen aber nicht zum Einsatz. Torjäger Sebastian Leitmeier absolvierte lediglich die zweiten 45 Minuten.
Obwohl so arg geschwächt, boten die Erlbacher im Allgäu über weite Strecken ein gutes Spiel. Aber viel Pech und unglückliche Aktionen brachten das Holzland-Team schon sehr früh auf die Verliererstraße. Bereits nach neun Minuten fälschte Leon Schwarzmeier einen Schuss zum 1:0 von Sinan Yilmaz ins eigene Tor ab. Dann hakte ein Kottern-Angreifer geschickt bei Stephan Masberger ein und der Schiedsrichter deutete auf den Elfmeterpunkt. Marco Penz verwandelte sicher zum 2:0 (27.). Auch Erlbach verzeichnete einige gute Gelegenheiten, war im Abschluss aber zu harmlos. Als Wolfgang Hahn seinen Gegenspieler foulte, gab es erneut einen Strafstoß. Yilmaz verwandelte mit seinem zweiten Tor sicher zum 3:0 (42.). Mit dem Pausenpfiff erhöhte Gökhan Celik durch einen unhaltbaren Sonntagsschuss genau in den Torwinkel auf 4:0 (45.).
In der zweiten Spielhälfte das gleiche Bild: Der SVE hatte wenig Glück und fast alle strittigen Entscheidungen wurden zugunsten der Hausherren ausgelegt. Wieder ertönte der Elfmeterpfiff, als ein abgewehrter Ball von Philipp Baumann seinem Kollegen Masberger an die Hand sprang. Reservekeeper Andre Ang, der diesmal bei Erlbach zwischen den Pfosten stand, wehrte den Strafstoß des gerade eingewechselten Johannes Landerer zur Ecke ab (57.). Machtlos war er beim 5:0 von Roland Fichtl der eine Vorlage von Penz sicher verwertete (77.). Jetzt brauchen die Erlbacher viel Mut, Einsatz und Ehrgeiz, um die harte Relegation positiv zu gestalten.
− Hermann Speckmaier/red
