Hauptversammlung
Größter Verein Südostbayerns: Gabi Schieder-Moderegger übernimmt Vorsitz des DAV Berchtesgaden

10.05.2024 | Stand 10.05.2024, 15:18 Uhr

Gabi Schieder-Moderegger ist die neue Vorsitzende der DAV-Sektion Berchtesgaden. − Foto: privat

Gabi Schieder-Moderegger ist die neue Vorsitzende der DAV-Sektion Berchtesgaden. Sie löst damit Beppo Maltan an der Spitze des größten Vereins Südostbayern ab. Dieser hatte sich bei der Hauptversammlung nicht mehr zur Wahl gestellt, schreibt der Verein in einem Bericht an die Heimatzeitung.

Zu Beginn hatte Maltan im 149. Jahr des Bestehens die Hauptversammlung der DAV-Sektion Berchtesgaden eröffnet. Dabei begrüßte er die anwesenden Mitglieder, Ehrenmitglieder sowie geladenen Ehrengäste. Darunter waren unter anderem die Bürgermeister der Talkesselgemeinden, Vertreter der Nachbarsektionen sowie Vertreter des Nationalparks.

Vereinsaktivitäten gibt es auf der Homepage der Sektion



Nach dem Totengedenken begann Beppo Maltan mit seinem Tätigkeitsbericht. In großen Teilen verwies er hier auf den Jahresbericht, da die Aktivitäten der Sektion immer umfangreicher werden. Dieser ist auch online auf der Homepage der Sektion zu finden. Nach dem Überblick über die Aktivitäten im Bereich Leistungssport (Jennerstier, Watzmanngams, Bouldercup) ging es weiter mit dem Breitensport. Hierzu gehört vor allem auch das Tourenwesen. Weiter ging es mit den Arbeitsaktionen wie zum Beispiel der Schwendtaktion auf Salet oder der Instandsetzung des Funtenseewegs. Auch über den Rückbau der Materialseilbahn am Untersberg berichtete er. Zu den arbeitsintensivsten Aufgaben gehört der Wegebau, insbesondere die circa 160 Kilometer Wege, die außerhalb des Nationalparks verlaufen.

Im Anschluss bedankte er sich bei den Hüttenwirten und Referenten für ihre Arbeit, denn ohne sie könne die Sektion die Arbeit für die inzwischen zehn Immobilien gar nicht mehr leisten.

Weiter ging es mit den Aktivitäten im Bereich Natur-, Umwelt-und Klimaschutz. Maltan verwies dabei auf die bürokratischen Auflagen und Hürden und wünscht sich pragmatischere Lösungen, heißt es im Bericht.

Unerwartet hohe Anzahl an Besuchern der Hütten



Über die Jugendarbeit, die sich vom Kinderklettern bis zur Jungmannschaft erstreckt, kam Maltan zur Vorschau der kommenden größeren Projekte. Hier erläuterte er den geplanten neuen Bebauungsplan der Kletterhalle und kam auf den angedachten Umbau des Kärlingerhauses zu sprechen.

Die Finanzen trug Kassier Stefan Schmid vor. Über alle Bereiche konnte die Sektion sehr gute Ergebnisse erwirtschaften. Insbesondere bei den Hütten lag das Ergebnis deutlich über der Planung, was auf die unerwartet hohe Anzahl an Besuchern zurückzuführen ist. Abschließend erläuterte er die Entwicklung der Finanzen in den vergangenen Jahrzehnten, wobei er feststellte, dass die Umsätze sowie die Bilanzsumme sich mehr als verzehnfacht haben.

Hierbei legte Maltan besonders Wert drauf, dass dies nicht durch eine Kapazitätserhöhung ermöglicht wurde, sondern lediglich durch eine bessere Verteilung der Gästezahlen übers Jahr sowie aktive Lenkungsmaßnahmen.

Die Rechnungsprüfer bescheinigten dem Vorstand transparente und nachvollziehbare Arbeit. Sie hatten keine Beanstandung und schlugen eine Entlastung der Vorstände vor, die die anwesenden Mitglieder auch beschlossen.

Weiter ging es mit der Etatplanung für 2024, auch wieder vorgestellt vom Kassier. Schmid setzte wie in den vergangenen Jahren wieder auf konservative Zahlen, mit der Aussicht auf Verbesserung im laufenden Jahr. Besonders erwähnenswert sei die Summe an geplanten Investitionen in Höhe von fast 700000 Euro.

Satzungsänderungen genehmigt



Im Anschluss stellte Harald Gründel die geplanten Satzungsänderungen vor. Größtenteils ging es darum, die Mustersatzung des Bundesverbandes zu implementieren, wie zum Beispiel die Möglichkeit digitale Abstimmungen durchzuführen. Schwerwiegender war die geplante Möglichkeit einzelne Mitglieder der Vorstandschaft für einen Teil ihrer Tätigkeit zu vergüten. Diese Satzungsänderung wurde von den Mitgliedern mit großer Mehrheit angenommen. Es folgten die Neuwahlen. Nachdem Beppo Maltan nicht mehr zur Wahl für den 1. Vorstand zur Verfügung stand, musste dieser Posten neu besetzt werden. Nach neuem Wahlrecht stimmte die Versammlung dem Gesamtvorschlag der Vorstandschaft zu. Somit übernimmt Gabi Schieder-Moderegger den Vorsitz, mit Jörg Fegg als 2. Vorstand und Maxi Essler als 3. Vorstand. Die Leitung der Vereinsjugend übernimmt Nico Fietkau, das Wegewesen Hans Gschoßmann. Die übrigen Mitglieder der Vorstandschaft wurden in ihrem Amt wiedergewählt.

Mitgliedsbeiträge steigen



Die Versammlung entschied laut Bericht über eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge. Durch einen steigenden Verbandsbeitrag muss die Sektion ab 2025 pro Mitglied mehr Geld an den Hauptverband abführen. Um diese Lücke zu füllen, schlug die Vorstandschaft eine Erhöhung des Mitgliedsbeitrages um fünf Euro pro A-Mitglied (3,60 Euro B-Mitglied) vor. Die versammelten Mitglieder folgten dem Antrag der Vorstandschaft und beschlossen die Beitragserhöhung entsprechend.

Abschließend ergriff Herbert Gschoßmann, Bürgermeister der Ramsau, das Wort und überreichte Beppo Maltan im Namen aller Talkesselgemeinden ein Präsent für die langjährige, gute Zusammenarbeit. Auch Roland Baier, Leiter der Nationalparkverwaltung, bedankte sich im Namen des Nationalparks Berchtesgaden für die lange, produktive Zusammenarbeit.

EHRUNGEN

Werner D’Oleire wurde für seine langjährige Tätigkeit als Naturschutzreferent und Walter Kurz für seine Tätigkeit als Wegewart am Törlkopf geehrt. Mit der kleinen Kederbachermedaille wurde Marcus Ertl für seine langjährige Tätigkeit als Hüttenwart der Blaueishütte sowie seine Tätigkeit beim Jennerstier geehrt.

Auch die ausscheidenden Vorstandsmitglieder wurden geehrt. Mit der großen Kederbachermedaille ausgezeichnet wurden Wolfgang Feldbauer für seine langjährige Verantwortung als Wegewart und Christl Zembsch als ehemalige 2. und 3. Vorsitzende.

Ganz besonders geehrt wurde Beppo Maltan. Für 33 Jahre im selbstlosen Dienst der Sektion, sowohl als 1. Vorsitzender als auch als Hüttenreferent des Kärlinger-hauses. Verantwortlich für unzählige Bauprojekte wie zum Beispiel der neuen Kletterhalle oder den Umbau der Wasseralm. Für seine Verdienste erhielt er neben einigen Präsenten und der großen Kederbachermedaille auch von der Enzianbrennerei Grassl ein Fass mit Funtenseeenzian, das jederzeit aufgefüllt wird, sollte es leer werden.