Seit Februar in Betrieb
„Wichtige Etappe ist geschafft“: Bürgermeister und Landrat besichtigen neues MVZ in Freilassing

09.05.2024 | Stand 09.05.2024, 19:00 Uhr

Landrat Bernhard Kern, (von links) Berater Andreas Wagner und Bürgermeister Markus Hiebl in den Räumlichkeiten des neuen MVZ. − Foto: Stadt

Der Freilassinger Stadtrat arbeitet bekanntlich seit geraumer Zeit mit Unterstützung vieler Experten an der Ausgestaltung eines tragfähigen Konzepts für die medizinische Versorgung vor Ort und im nördlichen Landkreis. Aufbauend auf den Grundgedanken der Kliniken Südostbayern AG, einen medizinischen Campus in Freilassing ins Auge zu fassen, hat das Gremium im Juli 2023 die städtebaulichen Voraussetzungen auf den Weg gebracht.

Seither haben laut aktueller Pressemitteilung der Stadt Freilassing viele Gespräche mit Landrat Bernhard Kern, der KSOB AG, der Inn Salzach Kliniken von den KBO, Vertretern der Ärzte und Fachberatern wie Andreas Wagner, als erfahrener Berater im Bereich Praxisniederlassung-Abgabe sowie medizinischer Konzeptplanung für akademische Heilberufe, stattgefunden.

Ausgangslage waren die Grundlagenuntersuchungen der haus- und fachärztlichen Versorgungsstrukturen im Mittelbereich Freilassing, der 58000 Patienten von Fridolfing bis Ainring versorgen muss. Im Herbst 2022 zeichnete sich schon eine partielle Unterversorgung ab. Diese wurde durch weitere altersbedingte Schließungen von Hausarztpraxen verstärkt und übte somit noch mehr Druck auf das vorhandene System aus.

Die allgemein bekannten Änderungen im Gesundheitswesen und den damit verbundenen strukturellen Herausforderungen, wie zum Beispiel der erforderlichen Verzahnung von ambulanten und stationären Versorgungsmöglichkeiten, führte zur Überlegung, eine neue Stelle als Ergänzung der niedergelassenen Hausärzte einzusetzen.

Misky: „Gutes Verhältnis zu niedergelassenen Ärzten“

Seit Februar konnte Dr. Alfred Leitner als erfahrener Facharzt und Betreiber von Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) für den Standort Freilassing gewonnen werden. Die Inbetriebnahme des ersten Hausärzte-MVZ im BGL soll die Unterversorgung ausgleichen und die niedergelassenen Hausärzte unterstützen.

Landrat Bernhard Kern, Bürgermeister Markus Hiebl und Andreas Wagner konnten sich einen ersten Eindruck von der Arbeit des neuen Hausärzte-MVZ verschaffen. Dr. med. Univ. Edit Misky führte die Besucher durch die neu eingerichteten Praxisräume. Sie zeigte auch die für die Patientenversorgung erforderlichen Geräte, die sie gemeinsam mit ihren ärztlichen Kollegen Dr. Hugo Wallner und Dr. Peter Winter einsetzen kann. „Wir sind jetzt knapp drei Monate vor Ort und haben ein gutes Verhältnis zu den niedergelassenen Ärzten. Das zeigt sich auch in der Urlaubsvertretung der Praxen, die gerne in Anspruch genommen wird“, sagt sie.

Wagner, der die Vermittlung und Einbringung des freien Hausarztsitzes regelte, ist der Überzeugung, dass mit der Inbetriebnahme auch ein positives Beispiel für die Nachfolgeregelungen der in der Region verankerten Hausarztpraxen umgesetzt werden konnte. „Damit wird die flächige Versorgung in der ländlichen Region unterstützt und ergänzt. Es freut mich, dass ich hierzu meinen Beitrag leisten konnte!“

Das neue MVZ in den Räumen der ehemaligen Kreisklinik stellt auch einen weiteren Baustein für die notwendige Verzahnung der ambulanten und stationären Versorgung dar. „Damit erweitern wir das Angebot der tagesklinischen psychiatrischen Versorgung der KBO und der niedergelassenen Praxen im Fachärztezentrum“, so Landrat Bernhard Kern. „Die wohnortnahe hausärztliche Versorgung ist ein wichtiger Baustein für den Standort Freilassing, der weiter mit aller Kraft im Auge behalten werden muss“, ist Bürgermeister Markus Hiebl überzeugt.

„Die Transformation der gesundheitspolitischen Vorgaben in der Region ist eine wichtige Aufgabe, die nur durch gemeinsame Anstrengungen und Zielvorstellungen in der Politik und den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten umgesetzt werden kann. Eine wichtige Etappe für den Gesundheitscampus an der Vinzentiusstraße in Freilassing ist mit der Inbetriebnahme des MVZs geschafft“, heißt es im Bericht. Und: Weitere Schritte, wie die Notfallversorgung und das Gesundheitshaus für Fachärzte und Komplementäreinrichtungen, seien noch erforderlich, vor allem im Sinne der Patienten, so die Stadt.

− red