Erntemenge und Ölgehalt steigen
Erzeugergemeinschaft Inn-Salzach: Über 1700 Tonnen Raps für Vermarktung

08.05.2024 | Stand 08.05.2024, 16:00 Uhr

Die Vorstandschaft der Rapserzeugergemeinschaft auf einem Feld von Vorstand Georg Maier (rechts) mit Ludwig Seidl (von links), Matthias Handwerker und Florian Reiter. Es fehlen Hans-Jörg Steinberger, Reinhard Wimmer, Erwin Rost und Georg Hechfellner. − Foto: Limmer

Die Mitglieder der Rapserzeugergemeinschaft Inn-Salzach sind im Reiterhof in Teising zu ihrer Jahreshauptversammlung zusammengekommen.

Die EG-Vorsitzenden Georg Maier und Ludwig Seidl berichteten, dass der Mitgliederstand von 145, die aus den Landkreisen Altötting, Mühldorf und dem nördlichen Traunstein kommen, unverändert bleibt.

Ölgehalt stieg auf 45,54 Prozent



Insgesamt standen im letzten Jahr 1729 Tonnen Raps zur Vermarktung zur Verfügung, 351 Tonnen mehr als im Vorjahr und 41,5 Prozent mehr als im Jahr 2019, sagte Georg Maier. Auch der Ölgehalt sei gestiegen: von 44,95 auf 45,54 Prozent. Das sei ein sehr erfreuliches Ergebnis, betonte der Vorsitzende.

Der Sommer 2022 sei trocken und heiß gewesen, dennoch konnte der Raps dank etwas Niederschlag in der zweiten Augusthälfte unter idealen Aussaatbedingungen ausgebracht werden. Es folgte ein wüchsiger Herbst und ein milder Winter. Die Erträge im Jahr 2023 hätten trotz des guten Ergebnisses nicht das gewohnte Niveau erreicht. Seidl führte das auf den zu nassen April und Mai sowie die Kahlfröste zurück, die der Ölfrucht zusetzten.

Für die Ernte des Jahres 2023 ergibt sich ein Poolpreis von 488,3 Euro netto pro Tonne. Nicht eingerechnet seien hierbei Qualität und Mehrwertsteuer. Ein qualitativ hochwertiger Konsumraps habe so einen relativ guten Durchschnittspreis mit Brutto 576,1 Euro erreicht. Einlagern habe jedoch keine höheren Erlöse gebracht, denn seit November 2022 gingen die Preise zurück, so Maier. Infolge dessen hätten viele Erzeuger noch Rapspartien eingelagert, da sie auf eine Trendumkehr spekuliert habe, was jedoch nicht erfolgt ist. Es wurden im Landkreis Altötting 691 Hektar Raps gedroschen. Dies sei erfreulich, da Raps trotz aktuell nicht kostendeckender Preise nach wie vor überdurchschnittliche Deckungsbeiträge liefere und einen wichtigen Beitrag zur Artenvielfalt leiste.

Neben Raps auch Soja vermarktet



Auch Soja wurde vermarktet, über die Firma Bayernhof in Hangkofen, in jedoch weit geringerem Ausmaß als Raps. Eine genaue Mengenangabe konnte Vorstand Maier nicht machen. Der Vorkontrakt im vergangenen Juli sah den Preis von 490 Euro Netto pro Tonne für die Abholung im September und im September den Preis von 430 Euro netto pro Tonne für die Abholung in den Monaten September und Oktober vor. Der Poolpreis für Soja lag für die vermarktete Ernte 2023 bei 460 Euro netto und 510,4 Euro brutto.

Während des Jahres hielt die Vorstandschaft verschiedene Sitzungen ab und besprach Preis- und Vorkontrakten. Ludwig Seidl organisierte eine Lehrfahrt nach Ungarn. Das umfangreiche Programm beinhaltete eine Besichtigungen der Firma Fliegl, des Biobetriebs Albrechtsfeld mit Angusrindern, der Fleckviehzucht Gründl mit 2800 Tieren, der Ackerbaubetriebe Derks und Dorn und des Schlosses des ungarischen Fürsten Esterhazy.

Großbetriebe in Rumänien besichtigt



Von der Reise berichte Martin Lutz, ergänzt durch viele Fotos. Das Ziel war Rumänien, die Teilnehmer besichtigten viele Großbetriebe. Lutz erzählte, wie diese entstanden sind und mit welchen Herausforderungen sie zu kämpfen haben. Da die Flächen zum Ende der Sowjetzeiten über die Jahre hinweg nicht bewirtschaftet worden waren, mussten diese erst aufwendig mit Rodepanzern rekultiviert werden. Die Böden seien dort immer noch teilweise mit Giftstoffen von der damals ansässigen Industrie belastet, bedauerte er.

Die Rapsanbauberater Franz Unterforsthuber und Johannes Holzhauser informierten über die Bedeutung wichtiger Rapskrankheiten wie Sklerotinia. Für die Bekämpfung seien unter anderem produktionsintegrierte Maßnahmen wie eine weitere Rapsfruchtfolge und ein konsequentes Ausfallrapsmanagement unerlässlich.