Ein gern gesehener Bürger ist 100 Jahre alt geworden und zählt zu den Burgkirchner Ureinwohnern: der Raumausstatter Bernhard Geisberger. Er ist bei guter Gesundheit, nur das Gehör ist nicht mehr so gut. An seinem 100. Geburtstag freute er sich über viele nette und freundschaftliche Besuche. Auch Bürgermeister Johann Krichenbauer reihte sich in die Schar der Gratulanten ein und überbrachte im Namen der Gemeinde Burgkirchen/Alz die besten Wünsche.
Bernhard Geisberger ist in Hirten mit sieben Geschwistern aufgewachsen. Mit 14 Jahren ging Bernhard Geisberger in die gute Handwerkslehre zum Sattler- und Polsterermeister Sgoff nach Garching. Die unbeschwerte Jugend hatte ein jähes Ende, als der Zweite Weltkrieg begann. Geisberger kam zur Reichsluftwaffe zum Bodenpersonal vom Jagdgeschwader Jever. An der Oder wurde er verwundet, er kam in amerikanische Kriegsgefangenschaft, im August 1945 kehrte er heim. Da war er 21 Jahre alt.
Der junge Mann fand zurück ins Leben und arbeitete wieder in seinem Beruf. Mit 24 Jahren legte Bernhard Geisberger die Meisterprüfung in München ab. Er machte sich selbstständig und gründete einen Polsterei-Betrieb in einer einfachen Baracke in Burgkirchen. Im Jahr 1953 heiratete er Thea Schwanner. Im Lauf der Zeit haben die Eheleute mit viel Mut und Fleiß den kleinen Handwerksbetrieb zu einem florierenden Geschäft für Raumausstattung in der Ortsmitte von Burgkirchen/Alz gemacht.
Als das Arbeitsleben zu Ende war, kam die Reiselust – mit dem Wohnmobil immer gleich für mehrere Wochen. Das Ziel war meist Marokko. Die letzte Tour nach Marokko unternahm er zusammen mit seiner Ehefrau zu seinem 90. Geburtstag. Selbst gefahren mit dem Wohnmobil, versteht sich.
Heute kann Bernhard Geisberger auf ein erfülltes Leben zurückblicken, was er alles erlebt hat, was alles geschehen ist in den vergangenen 100 Jahren: „Man muss das Leben nehmen, wie es kommt, mit all seinen Höhen und Tiefen“, ist seit jeher sein Motto. Dankbar und zufrieden verrichtet der liebenswerte Jubilar sein Tagwerk, besonders gern werkelt er im Garten. Und er freut sich über seine große Familie: drei Kinder, neun Enkel und sieben Urenkel.
− rs
