Noch drei Aufführungen
Theater in Julbach: Männer.... wer braucht die noch?

29.04.2024 | Stand 29.04.2024, 14:49 Uhr
Alfons Jäger

Rike, Ella, Carina und Vicky mögen Schnaps gleich lieber als Männer. Doch bleibt das so?

Wer kennt sie nicht, die Inserate in den Tageszeitungen, wo einsame Herzen Gleichgesinnte suchen? Tolle Vorstellungen sollen dabei Interessenten neugierig machen. Aber halten die auch immer, was sie versprechen? Oder ist alles am Ende doch ganz anders?

Im Saal des Ristorante „Le Castagne“ war die Bühne aufgebaut. Und das Bühnenbild zeigte das recht gemütlich eingerichtete Café „Kunterbunt“ mit Tresen und zwei Tischen. Dort wollen sich drei Frauen treffen, um gemeinsame eine Wohngemeinschaft zu gründen und den Männern endgültig abzuschwören. Vicky (Sarah-Maria Kornfeldner), Ute (Sabrina Rothwinkler) und Carina (Mallo Kramlinger) wollen einen Mietvertrag schließen.

Ella (Dorle Sabo), die Mutter von Ute, und ihre Schwester Rike (Tanja Eichinger) sind von Anfang an mehr als skeptisch und insofern recht schnippisch. Die Wirt’s-Leute Tanja (Susi Kramlinger) und Felix (Thomas Brummer) „leiden“ in ihrer Liaison mehr dahin, ohne viel Zuneigung. Und dazu kommt immer wieder Sabine (Kathi Schachner), die dem Trunke nicht abgeneigt ist und dennoch nach dem Richtigen Ausschau hält.

Tja, an die Abmachung kann sich Ute nicht halten und trifft sich so heimlich, wie es nur geht im Café zum „Blind Date“ mit den Inseraten. Mit dem angepriesenen Ingo (Andreas Unterhuber) - Ingo, 51, Geschäftsmann mit Herz, mit Oliver (Tobias Schmid) – dem 41-jährigen einfühlsamen guten Handwerker und mit Paul (Stephan Fiebig) – dem leidenschaftlichen Koch, 48, mit guter Figur. Auch Achim (Hannes Eichinger) – 71, fit und aktiv, kein Opi-Typ – kreuzt mit einem riesigen Blumenstrauß auf. Da läuft aber wirklich gar nichts so richtig nach den Erwartungen.

Ingo erweist sich als ein allzu geschäftiger Schnösel, Oliver kann als Orthopäde seine Hände nicht bei sich behalten, Paul bringt in einer Urne seine verstorbene Waltraud mit zum Rendezvous und Achim ist gar ein richtiger Schwerenöter, der längst auch Utes Mutter Ella zugeneigt scheint.

Irrungen und Wirrungen sind damit ja schon verbürgt. Da wird gestichelt und gefrozelt. „De san zu blöd und z’bös, dass an Partner finden“, hört man da. Vicky weiß genau: „Mia wohnen in an kloana Dorf, do woaß ma hoid oiss“. So kommt es, dass bei Utes Treffen am Nachbartisch schrill verkleidete Damen sitzen, die weder Italienisch noch richtig Englisch sprechen, um ja nicht erkannt zu werden.

Aber sie haben gut „lauschende“ Ohren. Die späten Mädels finden an den Kerlen schnell Gefallen und auch Tanja, die Wirtin, hört mit und lässt sich bezirzen. Doch am Ende ist doch alles anders, Wendungen führen schließlich doch zu den tauglichen Partnern.

Diese freche, spritzige und doch lockere Komödie von Autorin Alexa Thiesmeyer nimmt die eigene Welt der „Partnersuche“ per Annonce trefflich aufs Korn. Die Burgfreunde-Schauspieler setzen die Komödie gekonnt um. Sofort springt der Funke auf das Publikum über. Anhaltender Applaus war der Lohn für die monatelange Vorbereitung.

Leiterin Kathi Schachner dankte am Schluss Souffleuse Jaqueline Rupp, den „Forsthäuslern“ für den Bühnenaufbau und den Sponsoren, die die Aufführungen kräftig unterstützt haben. Gespielt wird noch am kommenden Wochenende, am 3., 4. und 5. Mai. Restliche Karten für garantiertes Lachen gibt es noch unter ✆ 08571/5520.

Ja und eines darf noch verraten werden: In Pauls brauner Urne ist nicht die Asche seiner verstorbenen „Waltraud“.