1:2-Niederlage in der Nachspielzeit
Schlimmer Nachmittag für Erlbach in Deisenhofen: Rot für Alexander Fischer und Verdacht auf Kreuzbandriss bei Johannes Maier

28.04.2024 | Stand 28.04.2024, 12:22 Uhr

Das 1:0 für Deisenhofen fällt in dieser Szene: Torschütze Michael Bachhuber (rechts) dreht jubelnd ab, während die Erlbacher Alexander Fischer (von links), Maximilian Sammereier und Torhüter Andreas Steer ein Foul am auf dem Boden liegenden Johannes Maier reklamieren. − Foto: Fehrmann

Einen schlimmen Nachmittag erlebte der SV Erlbach am Samstag im spiel der Fußball-Bayernliga Süd beim FC Deisenhofen. Die Gäste kassierten in Unterzahl, nachdem Alexander Fischer in der 55. Minute die rote Karte gesehen hatte, in der Nachspielzeit den entscheidenden Treffer zum 1:2. Noch schwerer wog jedoch der Ausfall von Abwehrchef Johannes Maier mit Verdacht auf Kreuzbandriss.

Da sich auch der Spitzenreiter TSV Schwaben Augsburg beim TSV Kottern mit 3:6 geschlagen geben musste, wäre der SVE mit einem Unentschieden auf Platz1 vorgerückt. Und eigentlich hatten sich die 220 Zuschauer auch schon auf eine Punkteteilung eingestellt, ehe Nikolaos Gkasimpagiazov den späten Lucky Punch schaffte und Erlbach so die Tabellenführung vermasselte.

Die Anfangsphase der Partie gehörte den Gästen. Sie waren besser als der ambitionierte Gegner, hatten mehr Ballbesitz und auch die eine oder andere gute Offensivaktion. Doch auch der FC versteckte sich keineswegs, so dass sich ein ordentliches Spiel entwickelte. Wie so oft sorgten vor allem Standards für die größte Torgefahr. Einen Freistoß von Routinier Yasin Yilmaz fischte SVE-Keeper Andreas Steer mit Bravour aus dem Kreuzeck (28.). Sein Gegenüber Moritz Knauf musste sein ganzes Können aufbieten, um einen Schuss von Leonhard Thiel nach einem in die Mitte geklärten Freistoß von der Linie zu kratzen (32.). Drei Minuten später erkämpfte Deisenhofens Torjäger Michael Bachhuber am gegnerischen Strafraum den Ball von Johannes Maier, umkurvte Steer und erzielte die Führung. Ob die Balleroberung durch ein Foulspiel von Bachhuber erfolgte oder ob es ein regulärer Zweikampf war, das sorgte in der Folge für einige Diskussionen. Schiedsrichter Elias Wörz (Friesenried) bewertete die Situation als regulär, die Folgen für Maier waren dennoch bitter. Der Abwehrchef musste vom Feld, die erste Diagnose im Krankenhaus war niederschmetternd: Verdacht auf Kreuzbandriss. Die Kollegen des Routiniers kamen unmittelbar vor der Halbzeit noch zum Ausgleich (45.): Sebastian Hager spielte auf Simon Hefter, der ließ seinen Gegenspieler aussteigen und vollendete.

Der zweite Durchgang begann mit einer kalten Dusche für den SVE: Bachhuber wurde mit einem langen Ball geschickt. Fischer misslang der Versuch zu klären, der Verteidiger lief dabei Bachhuber in die Hacken und brachte diesen zu Fall. Wörz entschied auf Notbremse, da Fischer letzter Mann war und schickte den 26-Jährigen vom Feld. Es war der zweite Platzverweis für den eigentlich so fairen Sportsmann, der erst vor drei Wochen gegen Türkspor Augsburg die rote Karte gesehen hatte.

Das Duell wurde nun hitzig. Deisenhofen war in Überzahl feldüberlegen, konnte sich aber keine entscheidenden Vorteile erarbeiten. Erlbach verlegte sich aufs Kontern, doch es gelangen auf beiden Seiten keine entscheidenden Aktionen mehr. So schien es auf ein Remis hinauszulaufen, das laut Aussage von Christoph Huber, Erlbachs Sportlichem Leiter, auch „absolut gerecht“ gewesen wäre. Beim letzten Angriff der Heimelf erhielt dann Gkasimpagiazov auf der linken Seite plötzlich völlig frei das Leder und versenkte es im Winkel (90.+2). So verpasste Erlbach in den Schlusssekunden Rang1, während Deisenhofen bis auf vier Punkte an den Relegationsplatz herankam. Schlimmer als die Last-Minute-Niederlage sind der Ausfall von Maier und der Platzverweis von Fischer. Damit fehlen beide Innenverteidiger, was das Team um Trainer Lukas Lechner für die kommenden Spiele vor schwierige Aufgaben stellen dürfte.

− Thorsten Eisenacker