Die Helfer aus der Luft
Agrardrohnen retten Kitze vor dem Tod und säen auf Feldern aus

26.04.2024 | Stand 26.04.2024, 15:01 Uhr

Drohnenpilot Stefan Wiesent (links) bereitet die große Agrardrohne zum Probeflug vor. − Foto: AELF Regen

Der Einsatz von Agrardrohnen ist keine Science- Fiction mehr. Gerade wenn im Frühjahr die Mähsaison beginnt, sind sie oft im Einsatz. Bei der Rettung von Rehkitzen zum Beispiel.

Rehkitze ducken sich bei Gefahr in den ersten Lebenswochen und bleiben regungslos in der Wiese liegen, um nicht von Feinden gefunden zu werden. „Es ist oft kaum zu glauben, dass man in ein bis zwei Meter Entfernung an einem Tier in einer Wiese vorbeigeht und man es nicht sieht“, berichtet Stefan Wiesent aus Erfahrung. Er ist Drohnenpilot, der die Technik als Dienstleister anbietet.

Hohe Förderung für Drohnen zur Kitzrettung



Wildlebensraumberaterin Veronika Eberl vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Regen, die die Veranstaltung organisierte hatte, verwies auf die Förderung von Drohnen zur Wildtierrettung durch das Bundeslandwirtschaftsministerium. Ab sofort können beispielsweise Kreisjagdvereine oder andere eingetragene Vereine einen Zuschuss bis zu 60 Prozent der förderfähigen Gesamtkosten, maximal 4000 Euro erhalten. Sebastian Berndl von der Unteren Jagdbehörde in Regen appellierte in diesem Zusammenhang an eine gute Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen Jägerschaft und Landwirtschaft.

Agrardrohne kann bis zu 80 Kilogramm wiegen



Ein weiterer wichtiger Einsatzbereich ist das Säen von Zwischenfrüchten, Untersaaten oder Wiesennachsaaten mit einer größeren, schwereren Agrardrohne. Beispielsweise kann kurz vor der Ernte des Getreides oder auch im kniehohen Maisbestand eine Untersaat wie Weißklee oder Weidelgras eingesät werden. Nach der Ernte hat die Untersaat idealerweise den Boden bereits bedeckt, so dass das Unkraut unterdrückt und der Boden vor Erosion geschützt wird. „Wichtig ist, dass genügend Niederschlag fällt, damit die Untersaat auch aufgehen kann“, berichtet der Fachmann. Mit der Drohne können so oft mehrere Überfahrten mit dem Schlepper vermieden werden. Die Aussaat erfolgt damit schneller und reduziert den Arbeitsaufwand und Treibstoffverbrauch.

Anschließend ließ der Drohnenpilot die imposante Agrardrohne, die beladen mit Saatgut knapp 80 Kilogramm wiegen kann, in die Lüfte steigen. Trotz Wind, Regen und Kälte konnte das Gerät problemlos Kurs halten. Wiesent ging auf den Drohnenführerschein und weitere Anwendungsgebiete wie Gebäude- und Flächenvermessungen oder Funktionsprüfung von Photovoltaikanlagen ein. Josef Hagengruber hatte seinen Betrieb für die Vorführung zur Verfügung gestellt.