Bayernwerk gibt Anteile ab
Nötige Sanierungen jetzt förderfähig: Stadtwerke Eggenfelden wieder allein in städtischer Hand

26.04.2024 | Stand 26.04.2024, 11:39 Uhr

Bei der Vertragsunterzeichnung: (von links) Dr. Stephan Tuchbreiter, Leiter Recht Bayernwerk, Notarin Dr. Stefanie Kramer, Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender Stadtwerke Martin Biber und Peter Ketterl Leiter Region Ostbayern Bayernwerk und stv. Aufsichtsratsvorsitzender Stadtwerke. − Foto: red

Die Stadt ist künftig alleinige Eigentümerin der Stadtwerke: Die Bayernwerk AG (Bayernwerk) wird ihre Anteile an der Stadtwerke Eggenfelden GmbH (SWEG) in Höhe von 49 Prozent an die Stadt Eggenfelden übergeben, heißt es in einer Pressemitteilung aus dem Rathaus. Mit Übergabe der Gesellschaftsanteile, voraussichtlich Mitte Mai, befinden sich die Stadtwerke dann wieder vollständig im Kommunalbesitz.

„Wir freuen uns, heute den Weg frei für eine Neugliederung der Stadtwerke zu machen und sie wieder in die kommunale Hand überführen zu können“, sagte Bürgermeister Martin Biber laut Pressemitteilung bei der Vertragsunterzeichnung. Damit schaffe man eine wichtige Grundlage für Investitionen in das örtliche Trinkwassernetz und klare Perspektiven für die Zukunft. Ende vergangenen Jahres wurden zwischen den Gesellschaftern die Gespräche aufgenommen und diverse Szenarien mit der Stadt durchgesprochen, wie es weiter heißt. Letztendlich habe laut Mitteilung Bürgermeister Biber die Übertragung der Gesellschaftsanteile an die Stadt vorgeschlagen. Der Stadtrat habe dem Vorhaben dann am 5. März in einer nichtöffentlichen Sitzung zugestimmt.

Förderung nur für rein kommunale Betriebe



Gemäß der bayerischen Richtlinie für Zuwendungen zu wasserwirtschaftlichen Vorhaben (RZWas2021), können Investitionen in das Trinkwassernetz, so wie beispielsweise in Eggenfelden, nur unter gewissen Voraussetzungen vom Freistaat gefördert werden. So würden Maßnahmen nur dann unterstützt werden, wenn sich das jeweilige Stadtwerk in rein kommunaler Trägerschaft befindet.

Da die Anteile an den Stadtwerken Eggenfelden sich bislang noch zu 49 Prozent beim Bayernwerk – und damit bei einem privatwirtschaftlichen Unternehmen – befunden haben, konnten Investitionen nicht von diesem Förderprogramm unterstützt werden. „Aus diesem Grund haben sich die Gesellschafter und die Geschäftsführung für eine nachhaltige Lösung entschieden, die vor allem für die Kundinnen und Kunden die beste Lösung darstellt“, so Julia Schwarzlow, kaufmännische Geschäftsführerin der Stadtwerke Eggenfelden.

Wird wieder rein kommunales Wirtschaftsunternehmen

„Mit dem beurkundeten Vertrag werden die Stadtwerke wieder ein rein kommunales Wirtschaftsunternehmen.“ Die aktuelle Geschäftsführerin, Julia Schwarzlow, legt dann mit Vollzug des Vertrages ihr Amt nieder. Martin Winklhofer wird damit als alleiniger Geschäftsführer die Arbeit fortführen. Weitere personelle Veränderungen soll es mit der neuen Anteilsstruktur nicht geben.

Das Bayernwerk, ehemals OBAG, war seit 2000 gemeinsam mit der Stadt Anteilseigner an den Stadtwerken. Das Bayernwerk und die Stadt wollen aber, wie es im Pressetext heißt, auch weiterhin eng und partnerschaftlich miteinander zusammenarbeiten. „Nachdem wir seit über 23 Jahren die Trinkwasserversorgung für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Eggenfelden mit organisiert haben, sind wir natürlich auch weiterhin mit der Energieversorgung durch Strom und Wärme für unsere Kundinnen und Kunden da“, betont Bayernwerk-Vorstand Albert Zettl zum Abschluss der Verträge. Das gewährleiste schon das Kundencenter am Standort sowie das Zentrallager, durch welche man bereits über Jahrzehnte mit der Stadt verbunden sei.

Kaufpreis wird nicht genannt



Über den genauen Kaufpreis für den 49-Prozent Anteil der Bayernwerk AG äußert sich Bürgermeister Martin Biber auf Nachfrage der Heimatzeitung nicht und verweist darauf, dass die Entscheidung in nichtöffentlicher Sitzung des Stadtrats gefallen sei. Man habe die Anteile jedoch „zu einem sehr guten Preis“ erwerben können, betont Biber: „Das rentiert sich allemal.“ In den kommenden Jahren steht ihm zufolge die Sanierung der Brunnen bei Oberdietfurt an, auch bei der Hauptwasserleitung bestehe Handlungsbedarf.

− red/seb