Landrat Fahmüller übt Kritik
„A94-Verzögerung ist nicht hinnehmbar“

25.04.2024 | Stand 25.04.2024, 15:45 Uhr

Hier soll die neue A94 bei Pocking in die A3 münden. Den Weiterbau im Landkreis Rottal-Inn sieht Landrat Michael Fahmüller dagegen durch die Sparmaßnahmen in weite Ferne gerückt. − Foto: Autobahn Südbayern/Felix Bonn

Die Sparpläne der Bundesregierung, welche auch den Autobahnbau an der A94 betreffen, kritisiert Landrat Michael Fahmüller. Denn wieder einmal werde der ländliche Raum in Stich gelassen, so der Landrat des Landkreises Rottal-Inn.

Die Autobahngesellschaft machte unlängst öffentlich, dass in den Jahren 2025 bis 2028 rund 5,5 Milliarden Euro fehlen, um aktuelle Projekte umzusetzen. Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) geht sogar von rund zehn Milliarden Euro aus. Dadurch könnte sich auch der Bau der A94 verzögern, insbesondere könnte der Termin für die Fertigstellung im Jahr 2026 des gerade im Bau befindlichen Autobahnkreuzes zwischen A94 und A3 bei Pocking nicht zu halten sein (wir berichteten).

Dazu teilt Landrat Michael Fahmüller über eine Presseaussendung mit: „Mit Entsetzen habe ich erfahren, dass sich die Fertigstellung der A94-Anbindung an die A3 wegen knapper Bundesfinanzmittel weiter verzögern könnte. Für die im Landkreis Rottal-Inn betroffenen Anwohner, wie auch für mich als Landrat, ist eine Verschiebung der Baumaßnahmen in diesem Bereich nicht hinnehmbar.“

Und weiter: „Das immens hohe Verkehrsaufkommen, die Vielzahl der beinahe täglich vorkommenden Verkehrsbehinderungen und auch die Häufigkeit von Verkehrsunfällen gerade im nicht fertig gestellten Bereich der A94 bei Simbach sind bereits seit Jahren nicht nur ein großes Ärgernis, sondern auch eine gewaltige Belastung für alle Anwohner. Mehr noch: Sie bilden ein großes Risiko für alle Verkehrsteilnehmer im südlichen Landkreis Rottal-Inn, dass endlich beseitigt werden muss.“

Natürlich stehe außer Frage, dass in Zeiten knapper Kassen gespart werden müsse, auch beim Ausbau von Bundesautobahnen. „Es ist mir jedoch völlig unverständlich, dass wieder einmal ausgerechnet im infrastrukturell ohnehin so häufig benachteiligten ländlichen Raum gespart werden soll. Gerade im ländlichen Niederbayern sind die hier ansässigen Bürger häufig auf das Auto angewiesen. Gerade hier darf deshalb nicht auch noch bei so dringend notwendigen straßenbaulichen Projekten gespart werden“, heißt es in der Aussendung weiter.

Fahmüller appelliert daher „eindringlich an die Verantwortlichen, möglicherweise notwendige Einsparungen bei Autobahn-Projekten stattdessen in den ohnehin durch öffentliche Verkehrsmittel gut und umweltfreundlich erreichbaren Ballungsräumen einzuplanen, anstatt wieder einmal die Menschen im ländlichen Raum bei der Verkehrsplanung im Stich zu lassen.“

− red