Starker Start in Imola
Emotionale Rennen: Nach tragischem Unfalltod – Huber-Rennstall widmet Topergebnisse Gerhard Freundorfer

23.04.2024 | Stand 23.04.2024, 11:50 Uhr

Ein emotionales Rennwochenende liegt hinter Proton Huber Competition, das beim Auftakt in Imola auch mit einer Botschaft auf einem Lastwagen an den verunglückten Gerhard Freundorfer erinnerte. − Foto: Porsche / Ferdi Kräling Motorsport-Bild GmbH

In Imola startete der Porsche Sixt Carrara Cup Deutschland am Wochenende in die Saison. Proton Huber Competition konnte dabei starke Ergebnisse einfahren, welche der Rennstall aus Hofkirchen (Landkreis Passau) dem langjährigen Teammitglied Gerhard Freundorfer widmete, der kurz vor dem Rennwochenende tödlich verunglückt ist.

Eine Woche vor dem Saisonauftakt traf ein tragisches Unglück das Team von Proton Huber Competition. Betriebsleiter Gerhard Freundorfer, der auch als Teammanager des Michelin Le Mans Cup-Programms des Rennstalls tätig war, verunglückte bei einem tragischen Unfall im Fahrerlager beim Aufbau für das Rennwochenende in Barcelona tödlich. Freundorfer war seit dem ersten Tag für den Rennstall aus Hofkirchen tätig und galt als heimlicher Teamchef des Porsche-Rennstalls. Mit seiner herzlichen und offenen Art machte sich Freundorfer in den Fahrerlagern dieser Welt viele Freunde – was auch die riesige Anteilnahme aus der Welt des Motorsports nach der Tragödie zeigte.

Emotionale Botschaft von Christoph Huber



„Gerhard, du warst Ansprechpartner für alles und jeden, hast für das Team gekämpft, mit dem Team verloren und gewonnen. Du standest in jeder Situation hinter uns und hast dafür gesorgt, dass diese Firma auch in schwierigen Zeiten weiter funktioniert. Du bist und wirst für immer ein Teil unserer Racing-Familie sein. Egal bei welchem Rennen, in welcher Rennserie, in welchem Land, wir tragen dich bei uns“, zeigt sich Christoph Huber, Teamchef Proton Huber Competition, tieftraurig.

Insgesamt fünf Porsche 911 GT3 Cup setzte der Rennstall in Imola ein. Neben dem dreimaligen Meister Larry ten Voorde gingen die talentierten Nachwuchspiloten Horst-Felix Felbermayr, Sebastian Freymuth, Flynt Schuring und Alexander Tauscher an den Start. Das erste Saisonrennen am Samstagnachmittag war für den Rennstall aus dem Landkreis Passau eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Auf der Strecke setzte sich Larry ten Voorde durch und konnte das Rennen für sich entscheiden. Doch nach einer emotionalen Siegerehrung, bei der der Niederländer Gerhard Freundorfer gedachte, bekam er eine 4-Sekunden-Zeitstrafe und fiel auf Rang drei zurück, ehe er später nach der Disqualifikation eines Konkurrenten wieder einen Platz vorrückte.

Alle Autos in den Punkten



Schlussendlich beendeten alle fünf Porsche von Proton Huber Competition das Rennen in den Punkterängen und konnten so eine satte Punkteausbeute für das Team einfahren. Flynt Schuring, der jüngere Bruder des ehemaligen Huber Racing-Piloten Morris Schuring, feierte dabei ein starkes Debüt im deutschen Markenpokal und belegte den dritten Rang in der Rookie-Wertung.

Auch am frühen Sonntagmorgen zeigten die Piloten von Proton Huber Competition eine weitere starke Leistung. Larry ten Voorde schob sich vom vierten Startrang schnell auf die zweite Position vor und konnte so eine weitere Podestplatzierung feiern. Horst Felix Felbermayr stürmte vom zehnten Startplatz auf Rang fünf vor und konnte sich so über seine beste Platzierung in der hochkompetitiven Rennserie feiern. Grund zur Freude hatte auch Flynt Schuring. Auf Platz sieben in der Gesamtwertung gewann der Niederländer bei seinem erst zweiten Start im Carrera Cup Deutschland die Rookie-Wertung. Sebastian Freymuth beendete das Rennen auf der zehnten Position, womit vier Porsche des Teams von Christoph Huber den Rennlauf in den Top 10 beendeten.

Pech für Niederbayer Tauscher



Pech hatte Alexander Tauscher: Der Niederbayer wurde, nachdem er das Rennen von einem tollen Startplatz aufnahm, in der Startrunde umgedreht und fiel bis ans Ende des Feldes zurück. Doch mit starken Rundenzeiten und viel Kampfgeist fuhr sich das Nachwuchstalent noch auf die 13. Position und in die Punkte zurück.

„Für uns war es ein extrem emotionales Rennwochenende“, so Franziska Lambacher und Michael Dirsch, die das Programm in der Rennserie bei Proton Huber Competition leiten. „Es ist natürlich schade, dass wir den Sieg am Samstag durch die Strafe verloren haben, aber wir wissen, dass wir dieses Rennen auf der Strecke entschieden haben und das zählt für uns.“ Die Ergebnisse wolle man Gerhard Freundorfer widmen, „wir sind uns sicher, dass er uns viel Kraft für dieses herausfordernde Rennwochenende geschickt hat.“

Weiter geht es mit dem Porsche Sixt Carrera Cup Deutschland bereits in einer Woche. In der Motorsport Arena Oschersleben nimmt die Rennserie im Rahmenprogramm der DTM teil und wird damit erstmals in diesem Jahr in Deutschland antreten.

− red