Das Herzenswunsch Hospizmobil, zuständig für die Landkreise Berchtesgadener Land und Traunstein,bekommt Zuwachs: Ab Mai wird es zusätzlich von einem kleineren und kompakten Fahrzeug unterstützt.
Herzensangelegenheiten erfüllen
Wo es in letzter Zeit unterwegs war und was das Team darin erlebt hat, darüber berichtet das BRK in einer Pressemitteilung. Ein kleines Jubiläum kann das Projekt heuer feiern. Denn bereits seit fünf Jahren erfüllt es in den Landkreisen Berchtesgadener Land und Traunstein, und seit 2020 auch im Salzburger Land, Herzensangelegenheiten von schwerkranken Menschen.
Allein in 2023 haben die Ehrenamtlichen 68 Anliegen erfüllt, die unterschiedlicher nicht sein konnten. „Von noch einmal das geliebte zehn Kilometer entfernte Elternhaus besuchen, bis hin zur fünftägigen Fahrt ans Meer nach Italien war alles dabei“, berichtet Hospizmobil-Initiator Florian Halter, der zusammen mit Rosi Helliel (Bereich Hospizarbeit) und Christina Fuchs (Bereich Pflege) die einzelnen Anfragen prüft und die Umsetzung vorbereitet. Für medizinische Themen steht der Palliativmediziner Dr. Christian Stöberl zur Verfügung und ergänzt somit das Leitungsgremium.
Ein Glas Prosecco oder eine Tasse Kaffee
Das Fahrzeug kann individuell entsprechend der Bedürfnisse der Fahrgäste ausgestattet werden, egal ob sie liegen oder sitzen wollen. Auch eine Beförderung im Rollstuhl ist möglich. Die Reise begleiten ausschließlich Ehrenamtliche. „Da wir auch viele ausgebildete Helfer, wie Gesundheits- und Krankenpfleger, Rettungssanitäter, Ärzte und Hospizbegleiter in unserem Team haben, können wir somit auch allen Anforderungen gerecht werden“, so Halter.
„Doch trotz einer hohen Anzahl an Helfern, die sich mit viel Herzblut und Zeit den einzelnen Bedürfnissen unserer Fahrgäste widmen, freuen wir uns immer über neue Interessenten, die unser Team unterstützen.“ Speziell bei mehrtägigen Vorhaben kommt es häufig zu Überschneidungen, wo neben einem weiteren Fahrzeug auch zusätzliche Hände benötigt werden, um der Aufgabe gerecht zu werden.
Ein Lächeln ins Gesicht zaubern
Auch in den vergangenen Wochen habe das Hospizmobil wieder vielen Menschen ein Lächeln ins Gesicht gezaubert, blickt das BRK zurück: An einem Samstag im März ein paar Stunden durch die Innenstadt in Salzburg flanieren und ein Gläschen Prosecco bei sonnigem Wetter an der Salzach trinken, oder auf die Kugelbachalm in Bad Reichenhall fahren, um dort mit der befreundeten Wirtin Heidi auf der Bank bei einer Tasse Kaffee sitzen – es sind oft die kleinen Momente, die den Fahrgästen alles bedeuten.
Die Liste ist noch länger: Eine Fahrt von der Schweiz nach Ungarn zum Elternhaus, vom Landkreis Traunstein nach München, und mit einem älteren Herrn aus Bad Reichenhall für vier Tage in seine Heimatstadt Dresden, hat das BRK kürzlich ermöglicht.
Reisen an den Gardasee oder nach Kroatien
Auch die nächsten Wochen ist das Hospizmobil wieder gefragt. Terminiert und mit Helfern besetzt sind bereits Reisen an den Gardasee, nach Stuttgart oder nach Kroatien. Dazu kommen viele, meist kurzfristig zu organisierende Anfragen dazu. Dazu braucht es die Spontanität und eine unkomplizierte, aber professionelle Abwicklung des Teams vom Bayerischen und Österreichischen Roten Kreuz, heißt es in der Presseaussendung.
Manchmal ist es zu spät
Jedoch blieb das Hospizmobil trotz aller Bemühungen auch schon einige Male leer, da der Fahrgast aufgrund der fortgeschrittenen Erkrankung nicht mehr beförderungsfähig war oder sogar bereits im Vorfeld verstorben ist. „Darum ist es uns auch ein Anliegen, die Herzenswünsche zeitnah an uns heranzutragen, damit wir auch jeden einzelnen garantiert erfüllen können“, so Halter.
Abschließend dankt das BRK allen Sponsoren. Egal ob größere Zuwendungen oder auch kleinere Spenden, jeder Cent komme zu 100 Prozent dem Herzenswunschmobil zugute und trage dazu bei, dass sämtliche Kosten, wie für Sprit und Versicherung, eine Vignette für die Autobahn, aber auch die Tasse Kaffee mit einem Stück Kuchen oder mal eine Übernachtung bezahlt werden kann.
− red
