Bürger fragen
Fragestunde Neuburg am Inn dreht sich um Grundschule und Brummer

19.04.2024 | Stand 19.04.2024, 21:00 Uhr
Mirja-Leena Zauner

Muss zum Schuljahresende geschlossen werden: das Schulhaus in Dommelstadl. Nun wandte sich eine Elternsprecherin in der Bürgerfragestunde an die Gemeinde. − Fotos: Zauner

Einmal im Quartal kommen Neuburger vor Gemeinderatssitzung zu Wort: Dann wird Bürgern eine 30-minütige Fragemöglichkeit eingeräumt, die Belange der Gemeinde betreffen. Dieses Mal wurde die Möglichkeit wieder rege genutzt: Eltern sind besorgt wegen Schimmelbildung in der Grundschule und der Verkauf des Logistikers Brummer beunruhigt viele Bürger.

Fragen zur Schule Dommelstadl

Das Schulhaus in Dommelstadl muss zum Schuljahresende dauerhaft geschlossen werden. Ein Schimmelpilzbefall macht diesen Schritt nötig, wie die Gemeinde Neuburg am Inn mitteilte. Weil sich eine Sanierung nicht lohnt, bis das neu geplante Schulhaus fertig ist, werden die Kinder bis dahin in Neukirchen am Inn beschult. Das Thema wurde nun von Monika Fischer in der Bürgerfragestunde in Neuburg aufgegriffen. Sie fragte, wie man die Kinder aktuell vor der Gesundheitsgefährdung durch den Schimmelpilzbefall schütze und ob diesbezüglich im Neukirchner Gebäude etwas zu befürchten sei. Bürgermeister Wolfgang Lindmeier verwies auf das Gutachten, dass der Schimmel im Boden des gesperrten Erdgeschosses in Dommelstadl nachgewiesen worden sei. Diese Pilzsporen seien noch im Boden gefestigt, aber es bestehe die Gefahr, dass sich die Sporen durch Begehen des Bodens, Luftzüge und Türenöffnen und -schließen mittelfristig im ganzen Haus verteilen. Der betroffene Bereich sei derzeit luftdicht durch eine Trennwand abgeschlossen. Im Gemeinderat ist einstimmig beschlossen worden, dass man das Haus ab dem neuen Schuljahr auch aus Gründen der entstandenen Platznot nicht mehr weiter nutzen werde – alles in enger Absprache mit Schulleitung und Schulamt.

Auf die Frage, ob man in Neukirchen auch mit Mängeln zu rechnen habe, entgegnete Lindmeier, dass man dort mit der Mauertrockenlegung der Lehrerzimmer- und Büroräume bereits begonnen habe und keine Klassenzimmer davon betroffen seien. Da Neukirchen einmal Volksschule gewesen ist, habe man Platz für acht Klassen. „Es wird alles getan, um für die Schüler eine gute Umgebung zu schaffen, 50000 Euro wurden bereits in die Hand genommen, um für den Zeitraum der nächsten Jahre gerüstet zu sein“, so Lindmeier. Auch gebe es noch Alternativen für Ausweichräume in Neukirchen, wie etwa im Pfarrheim. Unterm Strich sei man in Neukirchen auch was die Außenanlagen betreffe viel großzügiger aufgestellt. Lindmeier unterstrich abermals, dass sowohl Schulleitung als auch Schulamt dies so mit der Gemeinde abgestimmt hätten. „Wir gehen davon aus, dass wir das alles vernünftig werden regeln können“, sagte Lindmeier. Auch der Neubau der Schule sei von den aktuellen Entwicklungen unangetastet. Dass manche Prozesse bezüglich Schulhaus-Neubau nicht schneller gehen, sei auch für ihn, Lindmeier bedauerlich, aber nicht zu ändern. „Es ist alles am Laufen“, versicherte er dennoch.

Fragen zum Thema Brummer

Unlängst wurde bekannt, dass die die Brummer Logistic GmbH in Neuburg am Inn und die Brummer Logistic Solutions GmbH & Co KG in St. Marienkirchen bei Suben Teil der weltweit tätigen Dachser SE werden. Dies nahm Joachim Rathke zum Anlass, in der Fragestunde ein düsteres Zukunftsszenario für Neuburg zu zeichnen. Den Äußerungen der Firmenleitung, dass sich nichts ändern werde, widersprach er entschieden. Rathke führte aus, dass auch in puncto Gewerbesteuer nichts gewiss sei und man „aufgrund des Volumendrucks“ mit einem Vielfachen an Verkehr werde rechnen müssen. Da die Fragestunde für konkrete Fragen an Gemeinde und Verwaltung konzipiert und nicht für das Aufstellen von Behauptungen gedacht ist, wurde er aufgefordert, konkrete Fragen zu stellen. Bezüglich der Ortsdurchfahrt Neuburg wollte Rathke dann konkret vom Bürgermeister wissen, was genau mit der „Sanierung“ gemeint sei und kritisierte weiter, dass das Thema Verkehr in seinen Augen nicht bei der Ortskernsanierung berücksichtigt werde. „Natürlich sei der Verkehr bei der Ortskernsanierung ein wichtiger Punkt“, entgegnete Lindmeier. Dennoch handle es sich um eine Staatsstraße durch Dommelstadl-Neuburg, was erhebliche Probleme bei der Einwirkung auf den Verkehr nach sich ziehe. Lindmeier rief ins Gedächtnis, dass derzeit 6000 Fahrzeuge täglich gemessen würden, was zu wenig sei, um in den Lärmaktionsplan, um den man sich bemüht hatte, überhaupt aufgenommen zu werden. „X-fach Anträge wurden getätigt, x-fach Gespräche“ habe man mit Behörden geführt, alles sei bislang abgelehnt worden. „Wir haben bei dieser Straße einfach nicht viel Mitspracherecht“, sagte Lindmeier. Rathke ließ nicht locker und forderte die Gemeinde auf, dass man trotzdem ein Ziel formulieren solle, wofür man kämpfen wolle. Eine Zielsetzung fehle seines Erachtens „total“. Auch die Form der Bürgerbeteiligung ist in Rathkes Augen unzulänglich.