„Sehr hohe Priorität“
Radweg an der B304 zwischen Surberg und Oberteisendorf soll ab 2025 kommen

19.04.2024 | Stand 19.04.2024, 15:00 Uhr

Wollen die Sicherheit für Radfahrer auf der Strecke verbessern (von links): 3. Georg Quentin (Dritter Bürgermeister Teisendorf), Bürgermeister Thomas Gasser (Teisendorf), Bürgermeister Michael Wimmer (Surberg), Robert Hintereder (Gemeinderat Surberg), Christian Greisberger (Initiative aus Oberteisendorf), Monika Maier (Initiative aus Oberteisendorf), Andreas Wimmer (Gemeinderat Surberg) und Christian Rehm (Leiter Staatliches Bauamt Traunstein). − Foto: Staatliches Bauamt

Das Staatliche Bauamt hat in Aussicht gestellt, den seit Längerem geforderten straßenbegleitenden Geh- und Radweg entlang der Bundesstraße B304 zwischen Oberteisendorf (Berchtesgadener Land) und Surberg (Landkreis Traunstein) zu realisieren.

Bei einer Veranstaltung mit Vertretern aus den betroffenen Gemeinden am vergangenen Montag informierte es über den geplanten Ablauf: Ziel sei es, mit einem ersten Bauabschnitt im kommenden Jahr zu beginnen und – sofern die erforderlichen Grundstücke zur Verfügung stehen – den Radweg auf gesamter Länge zwischen den Ortsteilen Lauter und Spöck bis Mitte 2027 fertig zu stellen. Das teilt die Behörde in einer Presseaussendung mit.

Gespräche zum Grundstückserwerb geführt



Seit Jahren bemühen sich Surberg und Teisendorf um die Geh- und Radverbindung. Bei Gemeinderatssitzungen und Bürgerversammlungen haben sie wiederholt auf die notwendige Verbesserung der Verkehrssicherheit für Radfahrer hingewiesen, geht die Behörde auf die Vorgeschichte ein. Mehrmals waren die Bürgermeister mit zwei Initiativen aus den Gemeinden beim Bauamt, um ihrer Forderung nach einer baldigen Umsetzung Nachdruck zu verleihen.

Leicht werde es für das Bauamt allerdings nicht, den „berechtigten“ Wünschen der Kommunen und Anlieger einerseits und den technischen und rechtlichen Anforderungen andererseits gerecht zu werden, schreibt es. Das Planungsteam habe bei dem Treffen die beiden Bürgermeister Michael Wimmer und Thomas Gasser sowie mehrere Anlieger über den aktuellen Stand und die bisherigen Grunderwerbsverhandlungen in Kenntnis gesetzt.

Nicht das einzige Projekt in der Umgebung



Der etwa 4,5 Kilometer lange Abschnitt entlang der B304 nicht das einzige Projekt in der näheren Umgebung, das die Behörde in den kommenden Jahren realisieren möchte. Neben der in Bau befindlichen Ortsumfahrung Neusillersdorf im Zuge der St2104 steht auch der Ausbau der BGL10 zwischen Thundorf und Vachenlueg im Herbst dieses Jahres und der Ausbau der B304 westlich von Straß ab 2025 in den Startlöchern. Bei allen Projekten sollen Radwege mit angelegt werden.

Damit werde der Bedeutung des Radverkehrs Rechnung getragen, die sich auch im Radwegeprogramm der Staatsregierung und künftig in dem derzeit in Aufstellung befindlichen Ausbauplan Radwege an Bundes- und Staatsstraßen wiederspiegle, heißt es im Bericht. „In den Ausbauplan werden wir auch den Geh- und Radweg an der B304 mit aufnehmen“, so Behördenleiter Christian Rehm. „Der Radweg hat für uns eine sehr hohe Priorität.“

Naturschutzverträgliche Lösung gefunden



Für das Projekt spiele neben den Anforderungen an den Naturschutz und das Wasserrecht vor allem der Erwerb der erforderlichen Grundstücke eine entscheidende Rolle. In den vorausgegangenen Jahren sei nach aufwendigen Untersuchungen und nach dem Vergleich verschiedener Varianten in Abstimmung mit den betroffenen Behörden eine naturschutzverträgliche Lösung gefunden worden. Nun gelte es die Flächen zu erwerben.

Nach Austausch mit den vom Grunderwerb betroffenen Anliegern im August 2022 wurden mit den Grundeigentümern in den vergangenen Monaten die persönlichen Gespräche über einen Erwerb bzw. etwaigen Grundstückstausch geführt. „Das sieht momentan sehr gut aus, auch wenn noch nicht alles unterschrieben werden konnte“, berichtete das Bauamt.

Bei Arbeiten Rücksicht auf Schienenersatzverkehr



Im Bereich Teisendorf würden die notwendigen Flächen landwirtschaftlich sehr intensiv genutzt, weshalb hier Klärungsbedarf bezüglich Ersatzflächen bestehe. Die Zuständigen in Traunstein seien jedoch optimistisch, dass dies in den kommenden Monaten bis zu einem möglichen Baubeginn in 2025 gelingt.

Was die Bauabwicklung betrifft, so greifen weitere Rahmenbedingungen. So ist beispielsweise die Bundesstraße B304 als Bedarfsumleitung für die Autobahn A8 ausgewiesen und darf daher in der Hauptreisezeit nicht gesperrt werden. Außerdem soll in der zweiten Jahreshälfte 2027 die Bahnlinie zwischen Traunstein und Freilassing unter Vollsperrung saniert werden, so dass der dafür erforderliche Schienenersatzverkehr über die Bundesstraße sicher zu stellen ist. Es gelte den Bauzeitenplan dahingehend auszurichten, schließt der Pressebericht.

− red