An der Lorenz-Brandl-Straße:
Aus mehreren Fenstern quillt starker Rauch: Feuerwehren bei Boilerbrand in Traunreut gefordert

16.04.2024 | Stand 16.04.2024, 9:35 Uhr

52 Einsatzkräfte der Feuerwehren Traunreut und Traunwalchen löschten am Montagabend, 15. April, den Brand und entlüfteten die Wohnung. Der Wohnungsbesitzer hatte sich selbst in Sicherheit gebracht.  − Fotos: FDL/Benje

Ein Boiler fing in den frühen Abendstunden am Montag, 15. April, aus bislang unbekannter Ursache im Hochparterre eines Mehrfamilienhauses an der Lorenz-Brandl-Straße in Traunreut Feuer und rief ein Großaufgebot an Feuerwehrkräften auf den Plan. Der ältere Wohnungsbesitzer und drei Ersthelfer mussten medizinisch versorgt werden, weil sie Rauch eingeatmet hatten.

Mehrere Notrufe waren gegen 18.48 Uhr bei der Leitstelle eingegangen, es hieß, dass sich noch Personen in der Brandwohnung befinden. Da ab 19 Uhr sowieso eine Übung angesetzt war, befanden sich schon mehrere Einsatzkräfte der Traunreuter Wehr am Feuerwehrhaus, und die Kameraden waren noch rascher als sonst an der Einsatzstelle.

Aufgeregte Menge vor dem Haus auf der Straße

Dort befanden sich eine Reihe aufgeregter Bewohner und Nachbarn des Mehrfamilienhauses auf der Straße und das erste Einsatzfahrzeug musste sich seinen Weg durch die aufgeregte Menge bahnen. Aus mehreren Fenstern des Hauses quoll starker Rauch. Die Feuerwehrler sicherten den Einsatzort mit Pylonen ab und konnten dann ungestört ihre Arbeit verrichten. Auch die Feuerwehr Traunwalchen wurde alarmiert und so waren insgesamt 52 Einsatzkräfte mit neun Fahrzeugen vor Ort.

Der Wohnungsbesitzer, ein älterer Herr, hatte sich bereits in Sicherheit gebracht. In der Brandwohnung befanden sich ein Mann und eine Frau, die beherzt Feuerlöscher ergriffen hatten und gegen den Brand ankämpften. Im Hausgang war ein weitere Mann damit beschäftigt, Personen aus dem Haus zu bringen.

Wohnungsbesitzer und Ersthelfer atmen Rauch ein

Die Feuerwehr baute einen Löschangriff auf, stellte die die Belüftung bereit und richtete eine Atemschutzsammelstelle ein. Neben der Brandbekämpfung übernahmen die Feuerwehrler auch bis zum Eintreffen des Rettungsdienst die Erstversorgung des Bewohners sowie der Ersthelfer. Sie alle hatten Rauch eingeatmet und wurden vorsichtshalber ins Krankenhaus gebracht.

Letztendlich konnte der Brand des Boilers im Badezimmer schnell gelöscht werden. Zur Kontrolle des Brandobjekts wurden mehrere Atemschutztrupps eingesetzt, die mit Wärmebildkameras und Mehrgasmessgeräten die Kontrolle übernahmen.

Appell: „Bringen Sie sich nicht selbst in Gefahr!“

Der Traunreuter Feuerwehrkommandant Konrad Unterstein sagte noch am Einsatzort: „Durch das schnelle Eingreifen der Ersthelfer konnte größerer Schaden vermieden werden.“ Dennoch richtete er im Nachgang des Einsatzes auf Anfrage der Heimatzeitung auf folgenden Appell an Ersthelfer: „Erste Hilfe leisten und Löschversuche sind gut, aber nur so lange sich niemand selbst in Gefahr begibt oder die Gefahr abschätzbar ist. Im Zweifel ist es besser auf die Feuerwehr zu warten, die rasch am Einsatzort ist. Ein Notruf ist immer zwingend erforderlich.“

Gegen 21 Uhr war der Einsatz beendet, die Brandwohnung ist derzeit nicht bewohnbar. Vor Ort waren auch Beamte der Polizeistation Traunreut, Vertreter der Kreisbrandinspektion sowie der Rettungsdienst des Bayerischen Roten Kreuzes mit einem Notarzt und einem Einsatzleiter.

− red