Aldersbach
Rettungsaktion für die Eichen läuft: Hecken sollen Bäume an Kiesgrube in Hiendlöd stabilisieren

29.03.2024 | Stand 29.03.2024, 11:00 Uhr

Ein halber Meter bis zur Abbruchkante, freigelegtes Wurzelwerk, unterspülte Böschung und auch noch ein Fuchsbau – standsicher sind die Eichen an der Kiesgrube/Deponie Hiendlöd laut Gutachter nicht mehr. Mit der Sanierung der Böschung und der Anpflanzung von Hecken soll für mehr Stabilität der Habitat-Bäume gesorgt werden. − Foto: VA

Seit fast zwei Monaten wird die Böschung in der Kiesgrube Hiendlöd bei Aldersbach (Landkreis Passau) saniert. Das ist nötig geworden, um die drei landschaftsprägenden Eichen, die dort an der Abbruchkante auf Gemeindegrund stehen, vielleicht doch noch zu retten. Die Kostenbelaufen sich auf rund 150.000 Euro und werden vom Betreiber der Kiesgrube getragen.

Wie berichtet, hatte der Starkregen den Boden unter den Eichen wieder weggeschwemmt. Der Abstand der Habitat-Bäume zur Abbruchkante beträgt laut Baumgutachter 0,5 bis vier Meter.

Weiter hat der Fachmann festgestellt, dass alle drei Eichen weder stand-, noch verkehrssicher sind. Ihre Lebenserwartung stufte er als gering ein angesichts des hohen Alters, der schlechten Pflege und der abgestorbenen Wurzeln. Seiner Einschätzung nach sind die Bäume nicht mehr zu retten.

Doch die Gemeinde sieht’s anders, bestand auf der erneuten Sanierung – die letzte liegt erst drei Jahre zurück. Und der Betreiber der Kiesgrube, verantwortlich für die Standsicherheit der Bäume, fügte sich. Wie Bürgermeister Harald Mayrhofer in der jüngsten Gemeinderatssitzung erläuterte, würde die Firma noch etwa eine Woche brauchen, um die letzten zwei bis drei Meter bis zur Abbruchkante zu überbrücken.

„In Sandwich-Bauweise wurden über 20 Meter Böschung mittlerweile aufgebaut. Ebenso wird sehr genau beobachtet, ob trotz des Abfanggrabens noch immer Oberflächenwasser eindringt“, hat sich Harald Mayrhofer von den Verantwortlichen versichern lassen.

Nach Abschluss der Auffüllarbeiten sollen zunächst noch alle Zufahrten stehen gelassen werden, um im Zweifel nacharbeiten zu können. Laut Plan wird in etwa drei Wochen dann Gras angesät.

Im Herbst sollen Pflanzreihen aus Wildrosen, Brombeeren und Co. angepflanzt werden. Sie vermehren sich schnell, wurzeln gut und sollen für weitere Stabilität sorgen.