Kampf um den Ligaerhalt
Schaldinger Schicksalsspiele: „Wir kennen diese Situation“

19.03.2024 | Stand 19.03.2024, 14:54 Uhr

Chris Brückl, Patrick Drofa und Philipp Knochner – ihre Erfahrung ist nun besonders gefragt im Kampf um den Ligaerhalt. − Foto: Lakota

Ob es schon ein Endspiel ist? „Nein, soweit würde ich jetzt nicht gehen“, sagte Stefan Köck mit Blick auf die kommende Begegnung bei der Spvgg Ansbach und schickte dann hinterher: „Aber natürlich wissen wir um die Bedeutung der Partie.“

Die Mittelfranken, die am Montag 0:2 in Bayreuth verloren, sind neben Aschaffenburg wohl das einzige Team, das die Schaldinger im Kampf um den direkten Klassenerhalt noch abfangen können – und gegen beide Mannschaften tritt der SVS in den kommenden beiden Wochen an.

Ansbach (26) hat drei Zähler mehr auf dem Konto als der SVS (23) und noch eine Partie weniger ausgetragen. Aschaffenburg bringt es auf 28 Zähler. Nach diesen beiden Matches geht’s für die Passauer Vorstädter zum Schlusslicht Buchbach, dann folgen Fürth II und der Drittletzte Bamberg. „Jetzt kommen die Spiele, auf die es ankommt, die entscheidend sind“, sagt Köck, wohlwissend, dass sein Team dann Punkte liefern muss. Keine Frage: Es sind die Schaldinger Schicksalsspiele im Kampf um den Ligaerhalt.

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Mit den bisherigen Leistungen nach dem Winter ist der Coach trotz der mageren Ausbeute – nur beim 1:1 gegen Bayern II holte Schalding einen Zähler − nicht unzufrieden. „Es hat eigentlich bis auf das 0:3 gegen Illertissen immer gepasst“, urteilt Köck. Auch beim jüngsten 0:1 am Samstag daheim gegen Aubstadt konnte man der Mannschaft das Bemühen nicht absprechen. Allerdings setzte sich einmal mehr die Erkenntnis durch, dass es für den Dorfverein gegen Top-Mannschaften immer schwieriger wird – eine „ordentliche Leistung“ reicht da einfach nicht mehr. Und: Auch vorne tut sich der SVS weiter schwer, nach dem Winter reichte es erst zu zwei Treffern.

Doch nun kommen die Gegner auf Augenhöhe, die Spiele, „auf die es in der Saison immer ankommt“, wie Köck es formuliert. „Wir kennen diese Situation. Wenn es uns gelingt, das abzurufen, was wir können, dann werden wir auch die nötigen Punkte einfahren“, sagt der Trainer. Die Stimmung sei weiter gut, der Optimismus groß. „Wir sind als Mannschaft eigentlich gut unterwegs – das spiegelt sich halt leider nicht im Ergebnis wieder“, sagt Keeper Max Böhnke und urteilt: Ich gehe davon aus, dass wir den Klassenverbleib schaffen.“

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Gegen die Abwehrkünstler aus Aubstadt, die erst 18 Gegentore hinnehmen mussten, war Schalding am Samstag nahezu chancenlos. In den gesamten 90 Minuten verzeichnete der Gastgeber nur einen einzigen gefährtlichen Torabschluss. Der eingewechselte Markus Gallmaier hätte nach einer Einwurfverlängerung beinahe den Ausgleich erzielt, der Ball strich aber um Zentimeter am Pfosten vorbei (65.). Apropos Gallmaier: Für den reichte es nach seiner langen Pause bisher nur zu Joker-Einsätzen. Gleiches gilt für Dominik Weiß. In Schalding hofft man, dass beide bald länger auf dem Platz stehen können, im Abstiegskampf sind sie nicht zuletzt wegen ihrer Erfahrung unverzichtbar.

Ansonsten mühte sich der Gastgeber vor rund 550 Zuschauern vergeblich, gegen extrem gut organisierte, robuste und zweikampfstarke Aubstädter fand Schalding nie ein Mittel, wirklich Druck auszuüben. „Das wird ganz schwer heute“, raunten die Zuschauer schon nach 30 Minuten. Und sie sollten Recht behalten. Das Spiel blieb eigentlich nur bis zum Schluss spannend, weil der Tabellendritte mehrmals die Vorentscheidung verpasste und nur durch Marvin Weiß einen Treffer erzielte (24.).

Gerade in der ersten Halbzeit habe etwas der Mut gefehlt, analysierte hinterher Trainer Köck. Wobei es nicht immer ganz so leicht sei gegen ein – auch individuell – so stark aufgestelltes Team nach vorne zu marschieren. „Die Spieler wissen ja auch um die Qualitäten des Gegners.“ Rund 30 gestandene Regionalligaspieler stehen im Aubstädter Kader, der Blick des Vereins − so wird zumindest geredet − geht künftig Richtung 3. Liga. Für Schalding dagegen wäre schon der direkte Klassenerhalt ein riesen Erfolg. Ob es gelingt, wird sich in den kommenden Spielen zeigen.