Die „Aktion Mensch“ unterstützt die Arbeit der Lebenshilfe Traunstein seit Jahren immer wieder mit hohen Geldbeträgen. Das neueste Projekt, das gefördert wird, ist „Internet für alle“. Die „Aktion Mensch“ gibt dazu 80000 Euro, mit denen Tablets für alle Lebenshilfe-Wohnheime im Landkreis Traunstein angeschafft werden können. Die Bewohner mit Beeinträchtigung sollen damit den Umgang mit digitalen Medien und dem Internet lernen.
Das Programm „Internet für alle“ will insbesondere Menschen mit Behinderung eine selbstbestimmte und chancengleiche Teilhabe durch Internetnutzung ermöglichen. Es ist wichtig, dass sie wissen, wie sie mit dem Internet und digitalen Medien richtig umgehen. Das Förderangebot „Internet für alle“ gibt außerdem Mitarbeitern in Einrichtungen für Menschen mit Behinderung und den Nutzern selber die Möglichkeit, an Qualifizierungsmaßnahmen teilzunehmen.
Immer wieder hat die „Aktion Mensch“ ein offenes Ohr für die Belange der Lebenshilfe und gibt zu einzelnen Projekten Geld. Seit 2018 flossen insgesamt rund 700000 Euro. Gefördert wurden in diesen Jahren unter anderem die Begegnungsstätte der Lebenshilfe am Bahnweg in Traunstein, der Neubau des Wohnheimes in Waging am See sowie das neue Inklusionscafé in Unterwössen.
Auch die Fahrzeuge der Lebenshilfe, mit denen die Betreuten transportiert werden, unterstützt die „Aktion Mensch“ mit jeweils bis zu 70 Prozent der Anschaffungskosten. Allein dafür erhielt die Lebenshilfe in den zurückliegenden Jahren eine halbe Million Euro.
Ein weiteres gefördertes Projekt ist die trägerneutrale Wohnberatung „WoWe - Wohnwege“, die vor zwei Jahren an den Start ging. Gefördert wird es mit einer Anschubfinanzierung durch die „Aktion Mensch“, die über fünf Jahre 305000 Euro dafür bereitstellt. Laut Bereichsleiterin Elisabeth Hächer wird die Wohnberatung hervorragend angenommen. Innerhalb eines Jahres verzeichnete sie 120 Beratungen. Anfragen kamen von Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen, psychischen Erkrankungen, körperlichen Behinderungen, Lernbehinderung, Sehbeeinträchtigung und auch von Angehörigen.
Demnächst beginnt die Ausbildung von sogenannten Peers, die dann das Team um Elisabeth Hächer bilden und zur Beratung bereitstehen werden. In der Peer-Beratung unterstützen und beraten Menschen mit Beeinträchtigung und auf Grundlage ihrer eigenen Wohn- und Lebenserfahrungen andere Gleichgestellte. Die Leiterin der Wohnwege hat auch schon ein neues Ziel: Ihr ist es ein großes Anliegen, inklusives Wohnen im Landkreis Traunstein zu etablieren und auszubauen.
Annemarie Funke, die Geschäftsführerin der Lebenshilfe Traunstein, ist dankbar: „Wenn wir nicht immer wieder die Unterstützung durch die ,Aktion Mensch‘ hätten, könnten wir heute nicht da stehen, wo wir sind. Nur mit dieser Hilfe können wir die notwendigen Investitionen stemmen und den neuesten Entwicklungen standhalten.“
Auch den nächsten Antrag auf Förderung hat Funke schon in Arbeit: In Traunstein soll aus dem früheren Lebenshilfe-Laden und dem Café „Intreff“ an der Leonrodstraße ein neues Zentrum für Beratung, Information, Begegnung und Bildung geschaffen werden. Die Offene Behinderten-Arbeit (OBA) und die Öffentlichkeitsarbeit der Lebenshilfe sollen dort untergebracht werden und Veranstaltungen anbieten.
