Mehr als vier Stunden standen bzw. saßen die 5635 Zuschauer am Mittwochabend im Eisstadion am Pulverturm, ehe um 23.52 Uhr in Straubing das entscheidende und für manche Fans erlösende Tor für die Eisbären Berlin fiel – nach exakt 110:40 Spielminuten in der dritten Verlängerung! Damit ist die Halbfinal-Partie die drittlängste in der Geschichte der Deutschen Eishockey-Liga – historisch, aber kein Rekord.
In den Playoffs ist es üblich, dass nach der regulären Spielzeit der Sieger im Sudden-Death-Modus ermittelt wird. Fällt in den ersten 20 Zusatzminuten kein Tor, wird das Eis erneut aufbereitet und das Spiel so lange nach diesem Schema fortgesetzt, bis der Puck im Netz liegt.
Sogar in Niederbayern gab es schon ein längeres Eishockey-Spiel als das aktuelle der Tigers: Der Deggendorfer SC verlor vor zwei Jahren (20. März 2022) im Achtelfinale gegen die Hannover Indians nach 128 Spielminuten in der vierten Verlängerung (3:4). Das wird hierzulande nur von einem Spiel dieser Sportart übertroffen: Am 22. März 2008 entschied Philip Gogulla in der sechsten Overtime nach 168:16 Minuten das dritte Viertelfinale zwischen Köln und Mannheim für die Haie. Zwei Tage vor diesem Rekordspiel gewannen die Iserlohn Roosters gegen die Frankfurt Lions nach gespielten 117:57 Minuten.
Den Weltrekord hält eine Begegnung aus der norwegischen Liga. Am 13. März 2017 kämpften die Storhamar Dragons und die Sparta Warriors Sarpsborg 217:14 Minuten um den Sieg, ehe das Spiel in einem am Ende nur mehr spärlich besetzten Eisstadion um 2.33 Uhr in der achten Verlängerung ein Ende fand. Achteinhalb Stunden nach dem ersten Bully.
Zum Thema:
- Historisches Halbfinale am Pulverturm: Straubing Tigers gehen in der dritten Overtime k.o.
- Fotos vom XXL-Halbfinale am Pulverturm
128 Spielminuten kämpften am 20. März 2022 der Deggendorfer SC um Timo Pielmeier und die Hannover Indians um den Sieg im zweiten Achtelfinale (3:4). − Foto: Roland Rappel
