Zur Versorgung Bayerns mit Wasserstoff setzt Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger insbesondere auf Lieferungen über Erdgaspipelines aus Nordafrika und Italien.
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„Die Lieferung von größeren Mengen Wasserstoffs ist über die Route Nordafrika-Italien-Bayern über schon bestehende Erdgaspipelines besonders erfolgversprechend, da diese nur punktuell angepasst werden müssen“, sagte der Freie-Wähler-Chef am Freitag am Rande seiner Reise nach Italien und Österreich der Deutschen Presse-Agentur in München.
Aiwanger berichtete, dass etwa der „quasi staatliche österreichische Energiekonzern Verbund“ in Nordafrika große Erzeugungsanlagen für grünen Wasserstoff aus Windkraft und Sonne plane, dieser soll dann in das besagte Pipelinenetz eingespeist werden.
Jetzt sei es im nächsten Schritt wichtig, die Erzeugung und den Verbrauch abzuklären, betonte Aiwanger. Dazu wolle er Runden mit potenziellen Abnehmern des Wasserstoffs in Bayern wie die Chemieindustrie oder Raffinerien zusammenrufen, damit diese ihre Bedarfe melden könnten.
„Lieferroute aus Nordafrika quasi fertig“
Zusätzlich seien aber weitere Gespräche mit Italien, Österreich, der Bundesregierung, der EU und den Gasnetzbetreibern notwendig, um rechtliche und technische Fragen zu klären. „Wir müssen jetzt alles auf die Kette bringen, vom Erzeuger von Wasserstoff bis zum Verbraucher in Bayern. Diese Lieferroute aus Nordafrika ist quasi fertig und muss in den nächsten Jahren nur noch in Gang gesetzt werden“, sagte Aiwanger. Auch die anderen Routen müssten parallel weiter verfolgt werden, besonders jene aus Schottland und Norwegen sowie perspektivisch aus Südosteuropa.
„Gleichzeitig starten wir schon jetzt mit der Produktion in Bayern und legen ein Elektrolyseurprogramm auf mit dem Ziel der Produktion und des Verbrauchs von Wasserstoff in jedem Landkreis“, sagte Aiwanger. Er wünsche sich daher noch mehr Engagement der heimischen Auto- und Fahrzeughersteller zur Markteinführung von Modellen auf Wasserstoff-Basis.
− dpa
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