Astrazeneca-Impfstoff
Forscher sieht mögliche Ursache für Thrombosen bei Impfung

19.03.2021 | Stand 21.09.2023, 3:42 Uhr

−Symbolbild: Sven Hoppe/dpa

Ein Greifswalder Wissenschaftler hält einen bestimmten Mechanismus für die Ursache der möglichen Thrombose-Fälle nach einer Astrazeneca-Impfung.

Lesen Sie dazu auch:
- Astrazeneca: Von Nebenwirkungen, Wirksamkeit und Zielgruppe
- Niederbayerin tot: Zusammenhang mit Impfung wird offiziell untersucht

Demnach könnten in seltenen Einzelfällen über die Immunantwort des Körpers die Blutplättchen aktiviert werden, was wiederum zu den schwerwiegenden Hirnvenenthrombosen mit Blutplättchenmangel führen könnte, hieß es am Freitag von der Universitätsmedizin Greifswald (UMG). Zu dieser Ansicht seien auch andere Forscher weltweit gekommen. Zuvor hatte der NDR über die Angaben des Leiters der UMG-Abteilung Transfusionsmedizin, Andreas Greinacher, berichtet. Demnach lässt sich mit einem Test nachweisen, ob der zugrundeliegende Abwehrmechanismus aktiviert wurde.



EMA: Keine Hinweise auf Zusammenhang mit Impfung



Fälle dieses speziellen Problems in zeitlichem Zusammenhang mit einer Impfung hatten zum zeitweisen Stopp der Astrazeneca-Impfungen geführt. Hinweise darauf, dass die Impfungen tatsächlich die Vorfälle verursachten, hat die Europäische Arzneimittelbehörde EMA nicht gefunden.

Sie bekräftigte am Donnerstag die Sicherheit des Impfstoffs. Dieser soll nun mit der Warnung versehen werden, dass er in möglichen seltenen Fällen Hirnvenenthrombosen bei Frauen unter 55 Jahren verursachen könnte. Die Impfungen in Deutschland sollten am Freitag wieder aufgenommen werden.

− dpa