3000 Zuschauer auf Kapellplatz
Stargeiger David Garrett erweckt Ikonenwerke zum Leben

28.08.2023 | Stand 12.09.2023, 22:43 Uhr

Mit seiner Geige blieb David Garrett stets im Vordergrund, begleitet wurde der Weltstar von Gitarrist Franck van der Heijden (rechts) und Rogier van Wegberg am Bass. −Foto: Limmer

Der Kapellplatz ist wieder einmal Schauplatz eines Konzerts geworden: Der Stargeiger David Garrett war am Sonntagabend in Altötting beim Raiffeisen Kultursommer zu Gast. Mit 23 Werken aus seinem neuen Album „Iconic“ verzauberte der 42-Jährige rund 3000 Zuschauer. Auch von außerhalb des abgesperrten Bereichs und von Hotelzimmern des Münchner Hofs lauschten Menschen der Musik.

Gitarrist Franck van der Heijden und Bassist Rogier van Wegberg kamen zuerst auf die von leuchtenden Kerzen gesäumte Bühne. Dann trat auch David Garrett – ganz in Schwarz gekleidet, die blonden Haare zu einem Dutt gebunden – ins Rampenlicht. Klatschend und jubeln hieß ihn das Publikum willkommen. Mit „Sicilienne“, dem populärsten Werk von Maria Theresia von Paradis, eröffnete das Trio den Konzertabend auf der in rotes Licht getauchten Bühne.

„Wenn deine Geige sprechen könnte, was würde sie über dich als Geiger und deine musikalische Reise sagen?“, las Garrett eine zuvor eingesendete Frage einer Zuschauerin vor. Schmunzelnd antwortete er: „Ich hoffe nur Gutes.“

Mit „Estrellita“ (1912) von Manuel Ponce entführte der Geiger das Publikum nach Mexiko, danach reiste er mit ihnen wieder nach Deutschland und erweckte die Melodie aus der Oper „Orpheus und Eurydike“ von Christoph Willibald Gluck zum Leben. Wie die anderen Komponisten, deren Stücke sich auf „Iconic“ wiederfinden, habe ihn auch Fritz Kreisler etwa mit seinem Stück „Tempo di minuetto“ im Stile von Gaetano Pugnani auf seinem Weg begleitet, erzählte Garrett. Auch den „Winter“ und den „Sommer“ aus dem bekannten Violinenkonzert „Die vier Jahreszeiten“ von Antonio Vivaldi ließ der Weltstar auf seiner Geige erklingen, bevor er mit „A la turca“ von Wolfgang A. Mozart begeisterte.

„Die Cavatina Nr. 3 op 85 von Joseph Joachim Raff ist ein Stück, um die Geige zum Singen zu bringen“, kündigte Garrett dann an. Und in jeder Note von „Jeanie with the Light Brown Hair“, komponiert von Stephen Forster, höre man seine Liebe und Zuneigung, schwärmte David Garrett.

Passend zur in der Gnadenkapelle untergebrachten Muttergottes ließ der Virtuose schließlich Franz Schuberts „Ave Maria“ erklingen. Das temperamentvolle Flamencostück „Asturias“ von Isaac Albeniz Y Pascual war noch einmal ein wahrer Höhepunkt, bevor das Konzert mit der Zugabe „Bella Ciao“ und Standing Ovations zu Ende ging.