Geht man nach der öffentlichen Reaktion, gleicht das Buch „Szenen (k)einer Ehe“, das die 57-jährige Marie Theres Relin mit ihrem geschiedenen Mann, dem Dramatiker Franz Xaver Kroetz (77), geschrieben hat, einer Handgranate, verpackt in viel Seidenpapier: Fast am Ende eines unterhaltsamen Reiseberichts aus zwei sehr unterschiedlichen und doch eng aufeinander bezogenen Perspektiven, bei dem es auch um die Zumutungen des Anderen und des Alterns geht, schildert Relin, wie sie als 14-Jährige von ihrem Onkel, dem 2014 gestorbenen Maximilian Schell, entjungfert wurde, „ohne Gewalt, aber gegen meinen Willen“.