Animationsfilm im Kino
Denn man lebt nur neunmal: „Der gestiefelte Kater“ ist mit viel Humor zurück

20.12.2022 | Stand 20.12.2022, 16:44 Uhr

Acht seiner neun Leben hat der gestiefelte Kater schon verbraucht, da kann selbst dem flauschigsten Helden schon mal Angst und Bange werden. Doch er bricht auf zu einem neuen Abenteuer. −F.: Dreamworks Animation

Man lebt nur neunmal – zumindest wenn man eine Katze ist. So sagt es der englische Volksmund, der den Vierbeinern also der Legende nach noch zwei Leben mehr schenkt als im deutschen Sprichwort. Im neuen US-Animationsfilm „Der gestiefelte Kater: Der letzte Wunsch“ geht es genau darum: Der in die Jahre gekommene Degenheld wird sich seiner Sterblichkeit bewusst und sucht verzweifelt nach einer Möglichkeit, sich seine Leben zurückzuholen. Doch am Ende gewinnt er so viel mehr!



Turbulent geht’s los: Der gestiefelte Kater ist eine lebende Legende, feiert mit seinen Fans eine rauschende Party im Gouverneurspalast, tritt aber mit einem Kampf gegen die Garde ein Feuerwerk los und weckt damit einen Riesen. Den bezwingt er zwar äußerst elegant, wird aber durch einen dummen Umstand dennoch getötet. Ups. Aber Katzen haben ja bekanntlich viele Leben – nur dass die von dem flauschigen Degenhelden quasi aufgebraucht sind. Ihm bleibt lediglich ein Leben, sein neuntes.

Doch der Tod hat es satt, zu warten und will den Kater gleich selbst holen kommen – und dieser verspürt zum ersten Mal in seinem Leben Angst. Also begräbt er Gewand und Stiefel und zieht bei der schrulligen Mama Luna ein, wo er Stricksocken trägt und Trockenfutter frisst. Das wäre ein trauriges Ende, aber natürlich geht der Film da erst richtig los.

Der Kater hat von einem mysteriösen Wunschstern gehört, der ihm zu neuen Leben verhelfen könnte. Klar, dass er, wenn auch etwas eingerostet, seine Stiefel ausgräbt und sich auf die Suche macht. Doch auf ihn ist wohl ein Kopfgeld ausgesetzt. Mehrere bekannte Märchenfiguren – die wie schon in der „Shrek“-Reihe, von der der Kater ein Ableger ist, verballhornt werden – sind auf der Suche nach ihm.

Zum Glück ist der Kater nicht alleine unterwegs. Ihm folgt ein herzensgutes Hündchen, das in dem gestiefelten Kater seinen neuen und einzigen Freund gefunden zu haben glaubt. Das ungleiche Team wird von Kitty Samtpfote komplettiert. Wer Teil 1, der 2011 im Kino lief, gesehen hat, wird sich an die grazile schwarze Katzendiebin erinnern.

Es ist ein rundum vergnüglicher Familienfilm mit viel Witz, Charme und Tiefgang, tollen Animationen, Situationskomik und natürlich dem flauschigsten Helden seit Erfindung der Heldengeschichten, der mit seinem sexy „spanissen Akssent“ für Stimmung sorgt. Im Original wird der von niemand geringerem als Antonio Banderas gesprochen. Im Deutschen darf Benno Fürmann sein Spanisch-Kauderwelsch dafür auspacken. Wer die „Shrek“-Filme mag, wird auch diesen Film lieben.

Janina Heinemann


USA 2022, von Joel Crawford, 102 Min., frei ab 6 Jahren