"50 Jahre Kunst im Landkreis Rottal-Inn"
Kunst der 80er und 90er im Heimatmuseum Simbach

12.10.2022 | Stand 19.09.2023, 4:07 Uhr

Sex sells: Dominik Dengls Bronzeplastik "Henne und Hahn", geschaffen im Jahr 2019. −Foto: Slezak

Wälder, Hügel und Felder kennzeichnen den Landkreis Rottal-Inn. Werke ansässiger Künstler zeigen sich ebenso vielschichtig. Vereinzelt greifen sie die regionale Kulturlandschaft auf. Noch öfter weisen sie in die weite Welt hinaus. Der zweite Teil der Trilogie "50 Jahre Kunst im Landkreis Rottal-Inn" mit Arbeiten vorwiegend aus den 80er und 90er Jahren deutet diese Bandbreite im Heimatmuseum Simbach am Inn in beeindruckender Weise an.

Figürlich, gegenständlich, abstrakt: Alleine die Plastiken demonstrieren das gewaltige Spektrum der in der Region geschaffenen Kunst. Kontraste kennzeichnen auch die gezeigten Bilder. Sie reichen von Jürgen Reipkas’ Viererserie mit festem Pinselstrich bis zu Natascha Manns "Paradies" mit Adam und Eva als Flower-Power-Paar. Nicht erst Rut Kohns "Ostbahnhof" macht klar, dass der Wohnort oft nicht viel über das Œuvre verrät.

Heimatliche Erdung erfährt die Werkschau durch dokumentarische Fotografien von Verena von Gagern wie den mächtigen "Misthaufen, Niederbayern". Rudolf Huber-Wilkoffs reduzierter, an die Pop-Art erinnernde Siebdruck "Fließende Farbe" sowie seine Kohlezeichnung "Drei Männer mit Strang" voll körperlicher Spannung demonstrieren, wie unterschiedlich sich ein Künstler bei Formensprache und Material auszudrücken vermag.

Und sex sells: Auf einem hohen Sockel schweben Dominik Dengls bronzene "Henne und Hahn". Das tierische Liebespaar von 2019 deutet an, dass die Trilogie noch ihr Ende finden muss. In der Tat steht nach dem beendeten ersten Teil in Eggenfelden ("70er") beim dritten – noch zu sehen bis bis 16. Oktober – im Hans-Reiffenstuel-Haus Pfarrkirchen "Zeitgenössisches" im Mittelpunkt.

Herwig Slezak

Bis 8. November im Heimatmuseum Simbach am Inn, Innstraße 21, Dienstag und Sonntag von 15 bis 18 Uhr, Eintritt frei