Farbenfroh, narrativ, originell: Der Kunstverein Passau zeigt in seiner aktuellen Ausstellung in der St.-Anna-Kapelle Werke, die spannend sind – und pure Freude machen. Ja, das darf Kunst auch.
Unter dem Titel "Do the do #3" werden Gemeinschaftsarbeiten und Einzelwerke der drei Künstler Irene Fastner, Tom Kristen und Heike Pillemann, die in München arbeiten, in der Kapelle und im Kreuzgang gezeigt. Alle drei arbeiten gegenständlich in verschiedenen Techniken und setzen auf ausdrucksstarke Kompositionen; die Werke haben erzählenden Charakter.
Im Zentrum der Schau steht das Gemeinschaftsprojekt der drei mit Collagen, die jeweils in einem der Ateliers der Künstler entstanden sind. Ausgangspunkt waren Schnipsel, die sie aus ihren Atelierpapierkörben gefischt haben. Im kleinen Format (Din A 5) hat jeder der drei Künstler Collagen aus Malerei, Zeichnung, Text und Schnipsel erarbeitet, die zu drei großen Projektwänden auf Estrichmatten zusammengeführt wurden. Seit 2017 pflegen sie diese Künstlergemeinschaft.
Hier gibt es viel zu schauen und zu lesen: Witzig ist der "Büroschlaf" mit einem Echsenkörper, der über dem Schreibtisch liegt; tierisch geht es auch bei der "Blauen Sau" zu; Kunstgeschichte ist thematisiert bei einem Matisse-Fan beim Bodenturnen; Alltagsdinge werden angesprochen bei einer Zeichnung mit sorgenvollem Gesicht und dem Kommentar "Ofen ausmachen vergessen". Michael Neuer springt dem Betrachter ins Auge und ebenso die "Angie aus der Uckermark".
Dem gegenübergestellt sind einzelne Arbeiten der Künstler: Tom Kristen zeigt farbkräftige Werke in Acryl auf Leinwand, die kleine Geschichten erzählen, wie etwa "Mickey Mouse in Zeiten der Krise" (2022), "Am Feuer" (2021) oder "Großes Theater" (Acryl, Karton 2021). Irene Fastner, die aus Zwiesel stammt, überrascht sowohl mit ihrer Technik als auch mit Themen. Figürliche Darstellung ist ihre Stärke, sei es, dass sie das Thema "Bares für Rares" (Öl auf Leinwand, 2018), "Vicious" (Hinterglasmalerei 2022) oder die großformatige "Frau mit Frosch" (Öl auf Leinwand, 2010) darstellt.
Heike Pillemann zeigt feinen Leporellos wie "Akkurat" (Stempeldruck 2022), eine Ritzzeichnung mit dem Titel "Vorstadt" (Eitempera auf Papier, 2022), aber auch Arbeiten hinter Glas wie "Oktober" (Plextol, Pigmente 2021) oder "Wiesn" (Plextol, Pigmente, 2019). Der Besucher erlebt eine Vielfalt an Themen, Techniken und künstlerischer Expression.
Edith Rabenstein
Bis 12. November, St.-Anna-Kapelle Passau, Heiliggeistgasse 4, Di.-So. 13-17.30 Uhr
Ein Gemeinschaftswerk: "Do the do" nennen die Künstler ihre Collage auf einer Estrichmatte mit Bildern aus den Jahren 2017 bis 2022. Hier ein Einzelmotiv aus der Arbeit. −Foto: rmr
Ein Gemeinschaftswerk: "Do the do" nennen die Künstler ihre Collage auf einer Estrichmatte mit Bildern aus den Jahren 2017 bis 2022. Hier ein Einzelmotiv aus der Arbeit. −Foto: rmr
Ein Gemeinschaftswerk: "Do the do" nennen die Künstler ihre Collage auf einer Estrichmatte mit Bildern aus den Jahren 2017 bis 2022. −Foto: ra
