Älteste Schwester der Wellküren
Große Trauer: Musikkabarettistin Burgi Well ist gestorben

13.09.2023 | Stand 13.09.2023, 17:07 Uhr |
Dionys Asenkerschbaumer

Burgi Well, hier bei einem Auftritt in Obernzell 2012, war wie ihre Geschwister Multi-Instrumentalistin. Ihre Spezialität war eine sog. Nonnentrompete. − F.: Asenkerschbaumer

An „Mariä Geburt“, am Freitag, 8. September, ist Burgi Well, das älteste Mitglied des Musikkabaretistinnen-Trios Wellküren, gestorben. Im Alter von 71 Jahren erlag sie einer schweren Krankheit.

Vor einem Jahr hatte sie die Diagnose Leukämie bekommen. Deswegen mussten sie und ihre Schwestern sämtliche Frühjahrs- und Sommertermine für dieses Jahr absagen. Getreu ihrem Programmtitel „Des werd scho wieder“ hofften sie, ihr Publikum schon bald in alter Frische wieder zu sehen. Daraus wurde nichts, trotz mehrerer harter medizinischer Therapien.

Burgi „Notburga“ Well war Jahrgang 1952. Als achtes von 15 Kindern der bekannten Volksmusikanten-Familie aus Günzlhofen im Landkreis Fürstenfeldbruck stand sie seit 1986 mit Moni und Vroni – ab 2005 mit Bärbi – als Wellküre auf der Bühne. Mit der Kabarettistin Maria Peschek, die am 8. Juni dieses Jahr verstorben ist, hatten die Wellküren im Jahr 1987 ihr erstes gemeinsames Programm „Jetz schau ma mal, na seng’ ma’s scho“ im Lokal der Münchner Lach- und Schießgesellschaft gestartet.

Die gelernte Betriebswirtin war wie ihre Geschwister Multi-Instrumentalistin. Sie spielte Posaune, Gitarre, diatonische Knopfharmonika und einige andere Musikinstrumente wie die Nonnentrompete, ein einsaitiges Instrument, das Nonnen früher in der Kirche spielten, da richtige Blasinstrumente für Ordensfrauen nicht schicklich waren. Die älteste der drei Schwestern war, wenn man es so sagen will, der Kopf des Frauen-Trios. Auf der Wellküren- Homepage ist jedenfalls zu lesen: „Sie hat uns Geschwister alle in der Hand“, und, dass man sich von ihrer lässig-souveränen Wurschtigkeit auf der Bühne nicht täuschen lassen dürfe.

Ihr Tod, so schreibt ihr Bruder Michael Well, ehemals Biermösl Blosn, „trifft uns schwer, wir sind unfassbar traurig über den Verlust unserer lieben Schwester“. „Maria Geburt fliagn d’Schwaiberl furt“, zitieren Moni und Bärbi in einem Nachruf eine alte Bauernregel und ergänzen: „Wir sind sehr traurig und uns fehlen aktuell die Worte. Guten Flug, liebe Burgi.“ Das wünschen wir auch.

Dionys Asenkerschbaumer

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