Bis zum 3. November in Freising
Der Tassilo-Kelch ist da, die Landesausstellung kann beginnen

07.05.2024 | Stand 10.05.2024, 16:05 Uhr

Der berühmte Tassilo-Kelch ist auf der Landesaustellung zu sehen. − F.: V. Iserhardt, Haus d. B. Geschichte, dpa

Im Diözesanmuseum Freising ist ab 7. Mai die diesjährige Bayerische Landesausstellung zu Gast. Unter dem Titel „Tassilo, Korbinian und der Bär“ entführt sie die Besucherinnen und Besucher bis zum 3. November ins frühe Mittelalter. Es ist die Zeit, da Missionare das Christentum nach Bayern brachten, Herrscher um ihre Vormachtstellung kämpften und dabei auch auf wertvolle Preziosen setzten. Thematisiert werden der Zweikampf zwischen Tassilo und Karl sowie das Leben des heiligen Korbinian, des ersten Bischofs von Freising. Der Legende nach zähmte er einen wilden Bären, damit dieser ihn als Packtier nach Rom begleitete.

Drei Medienstationen in Form von Bären zeigen Videos, in denen Meister Petz mit der Stimme von Christoph Süß seine Einschätzung zu Natur, Mission und Propaganda aus heutiger Sicht auf humorvolle Weise kundtut. Zu sehen ist auch der berühmte, inzwischen ausgestopfte „Problem“-Bär Bruno . Außerdem werden Gemälde, alte Schriften, Skulpturen und liturgische Gegenstände präsentiert.

Höhepunkt der Schau ist der Tassilo-Liutpirc-Kelch, benannt nach dem Herzog und seiner Gattin und von beiden gestiftet. Nach 1000 Jahren wird er für sechs Wochen, ab heute bis 16. Juni, erstmals wieder in Bayern präsentiert. Das Exponat ist eine Leihgabe des österreichischen Benediktinerstifts Kremsmünster, für das eine Vitrine aus Panzerglas angeschafft und der Boden des Museums verstärkt wurde, wie der Direktor des Hauses der Bayerischen Geschichte, Richard Loibl, berichtete.

Der Kelch gilt als Spitzenstück eines eigenen Kunststils an Tassilos Hof, der auf Tier-Dekor setzte. Er sei das wohl bedeutendste Objekt der bayerischen Geschichte und ein einzigartiges Weltkunstwerk, schreibt Loibl im Ausstellungskatalog.

− afp