200. Geburtsjahr
Das Genie aus der Nachbarschaft: Kulturtipps zu Anton Bruckner in Oberösterreich 2024

10.05.2024 | Stand 10.05.2024, 16:55 Uhr

Wie ist es, Anton Bruckner zu sein? Das Ars Electronica Center Linz antwortet mit der Ausstellung „Being Anton“ − Foto: Ars Electronica/Robert Bauernhansl

Einer der größten Komponisten der Romantik wirkte im nahen Oberösterreich: „Anton Bruckner 2024“ und ein gelb-violetter Doppelkopf sind das Logo zu seinem 200. Geburtsjahr. Das ganze Bundesland feiert mit der extra geschaffenen „OÖ Kultur-Expo Anton Bruckner“ ein Festival in Konzert-, Theater- und Kirchenräumen, im Wald, auf Schaukeln, Plätzen oder in virtuellen Arealen. 35 Orte werden Bühne für den Jubilar in unterschiedlichsten Formaten, die alle einen biografischen Bezug zu Bruckner haben.

Das Konzerthaus

Vor 50 Jahren, zum 150. Geburtstag, baut man Bruckner zu Ehren wunderschön an der Donau gelegen, das Brucknerhaus, Das finnische Ehepaar Sirén konzipiert den großen Saal mit 1420 Plätzen, einer Orgel mit 51 Registern und einer optimalen Akustik mit 1,7 Sekunden Nachhall. Quasi als Linzer Torte aus Stahl und Glas samt herrlicher Aussicht bis zum Pöstlingsberg präsentiert sich das Haus und wird zum Publikumsmagnet, das Karajan 1974 mit den Wiener Philharmonikern eröffnet.

Musik im Brucknerhaus

Anlässlich des 50. Jubiläums des Hauses und in Zusammenarbeit mit dem Brucknerjahr bietet das Haus eine respektable Fülle an Veranstaltungen. Ein musikalisches Highlight ist sicherlich das traditionelle Brucknerfest ab 8. September mit Sinfonien im Originalklang, der klassischen Klangwolke, Kammermusik, Orgel- und Vokalmusik. Der in Passau bestens bekannte Gunar Letzbor präsentiert vier österreichische Komponisten des Barock im mitteleren Saal.

„Next Bruckner“ heißt eine Konzertreihe von Nina Regen mit Straßenmusik, Liedermachern und improvisierter Livemusik. Des Weiteren wird ein Programm für Familien, Kinder und Bildungseinrichtungen angeboten.

Ausstellungen

Die Angebote der OÖ Kultur-Expo 2024 umfassen eine Bruckner-Ausstellung im Stift St. Florian „Bruckners Visionen – Wo alles begann“. Unbedingt erlebenswert sind drei Projekte im Linzer Ars Electronica Center, wo die Besucher mit „Being Anton“ in die Welt des berühmten Komponisten eintauchen. In einem interaktiven 3D-Raum steht man mitten im Bruckner Orchester umgeben von Lasern. Ganz individuelle Reisen durch Bruckners Welt kann man als „interaktives Mischpult“ erleben, bei dem sich mit jedem Schritt andere Zitate und Klänge auftun. Für Wanderer versteckt sich im Kürnberger Wald bei Leonding ein geheimnisvoller Klangwald auf einer märchenhaften Lichtung mit einem Mix aus Musik und Naturgeräuschen. Berührend ist die Ausstellung „Für Theresia“ von der Fotografin Zoe Goldstein, die sich mit den Frauenbekanntschaften Bruckners auseinandersetzt.

St. Florian

Die Stiftskirche St. Florian hat eine besondere Bruckner-Aura, der sich das Bruckner Orchester mit seinem Chefdirigenten Markus Poschner am 14. und 16. Juni den späten Sinfonien widmet. Orgelkonzerte im Alten Dom Linz und Führungen mit extra ausgebildeten Bruckner-Gides runden ein umfassendes Geburtsjahr ab.

Carola Baumann-Moritz


•Alle Angebote, Veranstaltungen und Termine zum 200. Jubiläumsjahr sind gebündelt auf der Seite anton-bruckner-2024.at

•Neue Biografie, erschienen im Verlag Anton Pustet: „Anton Bruckner – Eine Biografie“, herausgegeben von Alfred Weidinger und Klaus Petermayr, 352 Seiten, 30 Euro

•Neue CDs von Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks: Bruckners Messe in f-Moll, dirigiert von Mariss Jansons (erscheint am 7. Juni). Doppel-CD mit Motetten und Werkeinführung mit Musikbeispielen von Markus Vanhoefer zur Messe in e-Moll (mit dem Münchner Rundfunkorchester), dirigiert vom Leiter des BR-Chores Peter Dijkstra