Raser-Kontrollen sollen weiter gehen
Bilanz zum Blitzermarathon 2023: Das waren die „Flop 10“ in Bayern

22.04.2023 | Stand 23.04.2023, 11:34 Uhr |

Die Bilanz der Polizei zum Blitzmarathon zeigt zahlreiche Verstöße. −Foto: Thomas Jäger

Er habe einen Magen-Darm-Virus und müsse schnell nach Hause – das war nur eine Ausrede die die Polizei beim Blitzermarathon zu hören bekam.



„Dank der drei Monate Fahrverbot kann er dort nun genug Zeit verbringen“, heißt es in einer Mitteilung des des Bayerischen Staatsministeriums des Inneren, für Sport und Integration. Daneben drohen dem Mann ein Bußgeld von bis zu 1.400 Euro und zwei Punkte in der Verkehrssünderdatei in Flensburg.

Unvernünftige erhalten Denkzettel



„Viel zu viele gefährden sich und andere durch zu schnelles Fahren, trotz tagelanger Vorankündigung“, resümiert Bayerns Innenminister Joachim Herrmann. „Die Vernünftigen nehmen den Blitzmarathon zum Anlass, sich die Tempolimits auf ihren Fahrstrecken wieder bewusst u machen“, führt er aus. Die Unbelehrbaren hingegen bekommen die Folgen ihres Handelns mit einem Denkzettel vor Augen geführt, der bis zu „empfindlichen Fahrverboten“ reicht.

Kontrollen verstärkt an kritischen Abschnitten



Da selbst die Vorabankündigungen nicht alle vom Rasen abhalten konnten erklärt der Innenminister: „Wer nach dem Blitzmarathon meint, in Bayern wieder rasen zu können, irrt gewaltig.“ Die Bayerische Polizei werde in diesem Jahr weiter verstärkt mit hochmoderner Technik die „Geschwindigkeitssünder aus dem Verkehr ziehen“.

Ein Viertel aller tödlichen Verkehrsunfälle im Jahr 2022 ist laut Herrmann auf überhöhte Geschwindigkeiten zurückzuführen. 147 Menschen seien getötet worden. Deshalb lag der Schwerpunkt der Kontrollen auf Unfallschwerpunkten, auf Landstraßen und Abschnitten, auf denen oft zu schnell gefahren wird oder auch Tempo-30-Zonen vor Schulen – insgesamt gab es 1800 Messstellen.

Die Kontrollen in den jeweiligen Regionen im einzelnen:
- Niederbayern
- Oberbayern Süd
- Oberpfalz
- Mittelfranken
- Das Polizeipräsidium Oberbayern Nord lieferte bis zum späten Samstagabend (Stand: 21.45 Uhr) keine Bilanz

Die Flop-Ten



Die Bilanz zeigt „reihenweise unverantwortlichen Raser“. Die Spitzenreiter oder auf Flop-Ten waren:
- PP Oberbayern Nord bei Freising 95 km/h zu schnell
- PP Mittelfranken auf der B466 83 km/h zu schnell
- PP Oberfranken auf der BAB73 74 km/h zu schnell
- PP Unterfranken bei Hofheim 68 km/h zu schnell
- PP Schwaben Süd/West bei Neu-Ulm 64 km/h zu schnell
- PP Schwaben Nord auf der B2 60 km/h zu schnell
- PP Oberbayern Süd bei Stephanskirchen 56 km/h zu schnell
- PP München auf der Ingolstädter Straße 52 km/h zu schnell
- PP Oberpfalz bei Mähring 52 km/h zu schnell
- PP Niederbayern auf der B588 50 km/h zu schnell

Der 24-Stunden-Blitzmarathon war Teil des europaweiten „Speedmarathons“, den das europäische Verkehrspolizei-Netzwerk Roadpol koordiniert. Beteiligt waren 2000 Polizistinnen und Polizisten sowie Bedienstete der Gemeinden und Zweckverbände der kommunalen Verkehrsüberwachung.

− fk

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