Schwerpunktkontrolle Güterverkehr
Polizei kontrolliert in Niederbayern 730 Lkw – und entdeckt über 200 Verstöße

18.04.2024 | Stand 18.04.2024, 22:07 Uhr

Im Rahmen der Schwerpunktkontrolle haben die über 100 eingesetzten Beamten am Mittwoch im gesamten Regierungsbezirk Niederbayern über 730 Fahrzeuge kontrolliert. − Symbolbild: dpa

Kurz vor dem Blitzermarathon 2024 hat sich die Polizei im Freistaat an der länderübergreifenden Schwerpunktaktion sicher.mobil.leben 2024 – Güterverkehr im Blick“ beteiligt. Allein in Niederbayern nahmen über 100 Polizeibeamten 730 Lkw ins Visier und entdeckten über 200 Verstöße.



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Wie das Polizeipräsidium Niederbayern am Donnerstag mitteilte, fand die Schwerpunktkontrolle am Mittwoch von 6 bis 20 Uhr statt. Über 100 Beamten waren dafür eingesetzt und kontrollierten Lastkraftwagen jeglicher Art und Größe – vom 3,5 Tonner über mittelgroße Lkw bis hin zum deutlich überladenen Holztransporter, der mehr als 50 Tonnen auf die Waage brachte.

Auch die Oberpfälzer Polizei hat am Mittwoch bei einem Kontrolltag Lastwagen und Busse unter die Lupe genommen. In 151 Fällen hatten die Beamten hier etwas zu beanstanden – und entdeckten einen bedenklichen Säuretransporter.

Schwerpunkte der bundesweiten Verkehrssicherheitsaktion „sicher.mobil.leben 2024 – Güterverkehr im Blick“ seien besonders Verkehrsverstöße nach dem Fahrpersonalrecht (Lenkzeitüberschreitung, Ruhezeiten), der Straßenverkehrsordnung sowie die Beförderung gefährlicher Güter auf den Straßen gewesen.

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Wettbewerb und Termindruck können gefährliche Auswirkungen im Straßenverkehr haben



Der stetig zunehmende Wettbewerb sowie Termindruck sind laut Polizeipräsidium Niederbayern die Ursachen für häufig zu lange Lenkzeiten und kurze Ruhepausen. Übermüdung, technische Mängel an Fahrzeugen und fehlende Ladungssicherung führen nicht selten zu schwerwiegenden Verkehrsunfällen mit Lkw-Beteiligung. Niederbayernweit haben sich im Jahr 2023 über 1300 Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Lastkraftwagen ereignet, bei denen 92 Lkw-Insassen verletzt wurden.

Im Rahmen der Schwerpunktkontrolle haben die über 100 eingesetzten Beamten am Mittwoch im gesamten Regierungsbezirk Niederbayern über 730 Fahrzeuge kontrolliert und überprüft und dabei über 200 Verkehrsverstöße festgestellt:

- 110 Fahrer waren zu schnell unterwegs.

- 47 Fahrer mussten wegen Verstößen gegen die Lenk- und Ruhezeiten, bzw. sonstigen Verstößen nach den Sozialvorschriften beanstandet werden.

- Bei rund 20 Fahrzeugen war die Ladung nicht ausreichend gesichert.

- Sechs Fahrern haben die Einsatzkräfte die Weiterfahrt untersagt.

200 Verkehrsverstöße bei rund 730 überprüften Fahrzeugen ergibt eine Beanstandungsquote von rund 27 Prozent. Anders formuliert: An etwa jedem vierten Lkw hatte die Polizei etwas zu bemängeln. „Konkrete Vergleichszahlen gibt es zwar nicht, aber das ist schon eine enorme Quote“, sagt Pressesprecher Günther Tomaschko vom Polizeipräsidium Niederbayern.

Zudem müsse man sich vor Augen halten, dass es hier nicht um Kleinwagen geht, sondern eben um Lkw – wenn hier der Fahrer etwa wegen Ablenkung durchs Handy oder Übermüding einen Unfall baut, könne das nochmal einen deutlich größeren Schaden verursachen.

„Die niederbayerische Polizei wird zur Erhöhung der Verkehrssicherheit und insbesondere zur Bekämpfung der Hauptunfallursachen ihre Kontrollen fortsetzen“, so Tomaschko weiter.

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Auf der B12 zwei völlig überladene Holztransporte gestoppt



Auf der Bundesstraße B12 im Bereich Hinterschmiding (Landkreis Freyung-Grafenau) kontrollierten Beamte der Polizeiinspektion Freyung einen Kleintransporter aus Serbien. Das Fahrzeug des 32-Jährigen wurde mit fast 40 Prozent Überladung festgestellt. Der Fahrer musste die Ladung umladen und eine Sicherheitsleistung im dreistelligen Bereich hinterlegen.

Im Raum Kirchdorf am Inn, ebenfalls auf der B12, haben Beamte der Verkehrspolizeiinspektion Passau einen 24-jährigen Fahrer eines Holztransporters aus Österreich aus dem Verkehr gezogen. Das Gesamtgewicht seines Transporters lag bei über 51 Tonnen – er war damit laut Polizei mit knapp 30 Prozent Überladung unterwegs. Zudem war der Fahrer um 16 km/h zu schnell dran. Den Fahrer erwarten nun ein Bußgeld von 355 Euro und ein Punkt im Fahreignungsregister.