Viele Anzeigen
Kontrollen an Unfallschwerpunkt B20: Polizei Niederbayern zieht negative Bilanz

02.12.2022 | Stand 18.09.2023, 21:02 Uhr

Überhöhte und nicht angepasste Geschwindigkeit ist die Hauptursache für Unfälle mit Schwerverletzten und Getöteten, informiert das Polizeipräsidium Niederbayern am Freitag in einer Pressemitteilung. −Symbolbild: Bundespolizei Rosenheim

100 Kontrollen wurden durchgeführt - und fast 6000 Fahrer beanstandet, weil sie zu schnell gefahren sind. Nach einer sechswöchigen Schwerpunktaktion an der B20 in Niederbayern zieht die Polizei Bilanz.



Überhöhte und nicht angepasste Geschwindigkeit ist die Hauptursache für Unfälle mit Schwerverletzten und Getöteten, informiert das Polizeipräsidium Niederbayern am Freitag in einer Pressemitteilung. Bundes- und Landstraßen seien dabei besonders betroffen. Die B20 nimmt unter den niederbayerischen Bundesstraßen mit 40 getöteten Verkehrsteilnehmern seit 2012 den traurigen Spitzenplatz ein, so die Polizei.

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Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, wurden in den vergangenen sechs Wochen ab dem 14. Oktober zahlreiche Geschwindigkeitskontrollen auf der B20 durchgeführt. Es wurde geblitzt und gelasert und auch der Enforcement-Trailer kam jede Woche zum Einsatz, heißt es.

Hohe Ahndungsquote und viele Anzeigen



Das Polizeipräsidium Niederbayern ist laut Mitteilung „wenig erfreut“ über die hohe Ahndungsquote und die vielen Verstöße im Anzeigenbereich. „Wir hätten gehofft, dass sich nach zwei bis drei Wochen ein spürbarer Effekt bei den Messungen zeigt. Stattdessen mussten wir auch in Woche 4, 5 und 6 noch Ahndungsquoten von vier Prozent und mehr verzeichnen. Das liegt deutlich über dem Mittelwert, den wir ansonsten niederbayernweit im Schnitt haben“, stellte EPHK Georg Reichl vom Polizeipräsidium Niederbayern, Sachgebiet Verkehr, fest.

Hinzu komme, dass mehr als die Hälfte der beanstandeten Fahrzeuge 21 Stundenkilometer und mehr zu schnell unterwegs waren und somit im Anzeigenbereich geahndet werden mussten. „Die festgestellten Verstöße können also keineswegs verharmlost werden“, heißt es.

Kurzfristiger, positiver Effekt



Jeweils kurz vor und nach der Kontrollaktion durchgeführte Referenzmessungen deuten laut Polizei darauf hin, dass sich zumindest ein kurzfristiger positiver Effekt eingestellt hat. Ob sich diese Veränderung auch langfristig in einer Senkung der schweren Geschwindigkeitsunfälle niederschlägt, werde die Auswertung der Verkehrsunfallstatistik der kommenden Wochen und Monate zeigen.

#VisionZeroB20



Die einsatzbegleitende Social Media Kampagne der Polizei Niederbayern ist derweil noch nicht ganz abgeschlossen. In den kommenden Wochen werden einzelne Beiträge das Thema noch einmal aufgreifen, kündigt die Polizei an. Zu finden sind die Beiträge unter dem Hashtag #VisionZeroB20 auf Instagram und Facebook.

− tka