Gefrierender Regen
DWD warnt vor Glatteis in der Region - besonders in Oberbayern

14.12.2022 | Stand 17.09.2023, 8:30 Uhr

Ein Straßenschild 113 STVO ("Schnee- oder Eisglätte") steht neben der Schauinslandstraße. Ab der kommenden Nacht wird durch am Boden gefrierenden Regen mit Glatteis gerechnet. −Foto: Philipp von Ditfurth/dpa

Auf den Straßen im Süden Deutschlands dürfte es am Mittwoch wegen Eisregens und Schnee besonders gefährlich werden. Der Deutsche Wetterdienst warnt am Mittwochmorgen vor Glatteis in der Region. Besonders davon betroffen ist das südliche Oberbayern.



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Konkret gilt die Warnung für Teile der Landkreise Berchtesgadener Land, Traunstein, Mühldorf am Inn, Altötting und Rosenheim. Laut dem Meteorologen Jürgen Schmidt von Wetterkontor könne es dort „gefährlichen Eisregen“ geben. Ursache ist eine Grenzwetterlage: Arktische Luft bewegt sich nach Deutschland, ein Tief bringt aus dem Südwesten jedoch deutlich mildere Temperaturen. Diese Warmluft sorgt für Niederschläge. Bei gefrierendem Regen fällt Regen oder Sprühregen aus einer wärmeren in eine kältere Luftschicht. Treffen die unterkühlten Wassertropfen auf den gefrorenen Boden, werden sie augenblicklich zu Eiskristallen und überziehen Straßen, Gebäude und Autos mit einem dünnen Eispanzer. Das Phänomen wird daher auch Eisregen genannt.

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Frost und Sturmböen möglich



Es sei möglich, dass diese bis in den Raum Regensburg reichen, so Schmidt. Aber auch in Niederbayern müssen Autofahrer mit Glatteis rechnen. Für die Landkreise Neumarkt, Kelheim, Landshut und Dingolfing-Landau, Deggendorf sowie Stadt und Landkreis Passau sprach der DWD ebenfalls eine Warnung vor Glätte aus. Hinzu kommen amtlichen Warnungen vor Frost bis etwa -9 Grad und Sturmböen auf über 1500 Metern Höhe mit Geschwindigkeiten bis 80 km/h. Regional sei auch extremes Unwetter nicht ausgeschlossen. Der DWD rechnet mit starken Verkehrsbehinderungen und Schäden an der Versorgungsinfrastruktur. In der Nacht zum Mittwoch ist es bislang aber nicht zu einer Häufung von Unfällen in Bayern gekommen, wie eine Abfrage bei den Polizeipräsidien ergab.

Neuschnee in Ostbayern



Laut DWD wird am Mittwoch vom Südwesten ausgehend bis nach Rheinland-Pfalz, Mittelhessen, Thüringer Wald und Ostbayern gebietsweise Schnee fallen - 1 bis 8 Zentimeter sind möglich, stellenweise könnten es sogar 10 Zentimeter werden.

Friedhöfe in München wegen Eisregens gesperrt

Wegen Eisregens und der damit verbundenen Glättegefahr bleiben die städtischen Friedhöfe in München am Mittwoch geschlossen. „Trauerfeiern und Bestattungen werden aber durchgeführt“, betonte ein Stadtsprecher. Trauergäste würden vom Friedhofspersonal am jeweiligen Haupteingang abgeholt, zu Trauerhalle und Bestattungsort begleitet und wieder zum Ausgang zurückgebracht werden.

Am Mittwochnachmittag und -abend rechnen die Meteorologen gebietsweise mit einer Entspannung der Glatteislage. Im Süden ist die Eisgefahr allerdings noch nicht gebannt. Vom Hochrhein bis ins südliche Alpenvorland könne es in der Nacht zu Donnerstag weiterhin zu gefrierendem Regen oder Regen mit erhöhter Glättegefahr kommen.

Vermehrt Unfälle am Dienstagabend



Schon am Dienstagabend herrschten teils schwierige Bedingungen auf den Straßen. Polizei und Meteorologen riefen die Fahrer dazu auf, die Geschwindigkeit der Witterung anzupassen. Das Polizeipräsidium Freiburg warnte gar vor enormer Unfallgefahr. In Schneizlreuth (Landkreis Berchtesgadener Land) war ein Autofahrer am späten Dienstagabend aufgrund der glatten Straße von der B21 abgekommen. Das Auto stürzte 15 Meter über eine Böschung ab und überschlug sich dreimal, bis es wieder auf den Reifen landete. Der 20-Jährige Fahrer blieb laut Polizei „wie durch ein Wunder“ unverletzt. Auch an den Vortagen hatte sich in vielen Regionen die Unfälle gehäuft.

− ism/dpa