"Dem Stau entgeht nun keiner mehr"
Volle Straßen durch Reiseverkehr - Unfälle auf A3 bei Deggendorf

30.07.2021 | Stand 21.09.2023, 23:24 Uhr

Bayern, München: PKW und LKW stehen nach einem Unfall auf der Autobahn A99 am Freitag dicht an dicht im Stau. −Foto: Peter Kneffel/dpa

Reiseverkehr, Baustellen, Grenzkontrollen und dann auch noch ein Lkw-Unfall auf einer vielbefahrenen Strecke: Zu Beginn der bayerischen Schulferien ist es zu kilometerlangen Staus gekommen.

"Es staute sich in alle Richtungen, sowohl in den Süden als auch in den Norden", sagte ein Sprecher des Automobilclubs ADAC am Freitag. Dies lag am Zusammenfall der Ferien in allen Bundesländern - zusätzlich zum üblichen Pendlerverkehr vor dem Wochenende.



Als letztes der 16 Bundesländer waren am Donnerstag in Bayern knapp 1,64 Millionen Schüler in die Sommerferien geschickt worden. Am Mittwoch war in Baden-Württemberg der letzte Schultag.

Mehrere Unfälle auf A3 bei Deggendorf

Viel Geduld brauchten Verkehrsteilnehmer am Freitagnachmittag auf der A3 bei Deggendorf. Dort staute es sich Richtung Passau kilometerweit zurück, laut Verkehrsmeldungen zeitweise von Hengersberg bis nach Metten. Neben dem Reiseverkehr sind die Ursache wohl mehrere Unfälle. Wie ein Sprecher der Polizei auf Nachfrage der PNP berichtet, kam es am Autobahnkreuz zwischen 15.30 und 16.30 Uhr zu zwei kleineren Unfällen mit Sachschaden. Verletzt wurde offenbar niemand.

Unfall auf der A99

Ein Unfall auf der Autobahn 99 Ostumfahrung München Richtung Salzburg am Freitagvormittag führte zu massiven Verkehrsbehinderungen. Die Fahrbahn in Richtung Salzburg war mehrere Stunden komplett gesperrt. Bei dem Auffahrunfall mit zwei Sattelzügen auf Höhe Kirchheim bei München trat Lauge aus. Die Bergung des Fahrzeugs und die Reinigung der Autobahn liefen bis in den Nachmittag.

Auch am Wochenende drohen lange Fahrtzeiten zum und vom Urlaubsort. Seinen Höhepunkt soll der Reiseverkehr laut ADAC am Samstag erreichen.

Stau am Grenzübergang Suben

"Dem Stau entgeht nun keiner mehr", prophezeite der ADAC in seiner Prognose für die Tage bis Sonntag. "Die Aufenthalte an den Grenzen bei der Ein- und Ausreise könnten ein paar Stunden dauern. Das gilt unter anderem im Balkantransit." Am Grenzübergang Suben in Niederbayern staute es sich bereits am Freitagmorgen aufgrund der Grenzkontrollen vonseiten der Österreicher.

Stop-and-Go ist laut ADAC auf den Zufahrtsstraßen der Ausflugsregionen der Alpenländer zu erwarten, zum Beispiel zu den Kärntner Seen, dem Salzkammergut sowie dem Neusiedlersee in Österreich und den Erholungsgebieten der Schweizer Kantone Tessin und Wallis.

Zur Entlastung: Fahrverbot für Lastwagen

Um den Ferienverkehr zu entlasten, gilt an allen Samstagen im August auf den meisten deutschen Autobahnen ein erweitertes Fahrverbot für Lastwagen über 7,5 Tonnen von 7 bis 20 Uhr. Ausnahmen gelten für Fahrzeuge im Zusammenhang mit dem Transport von Corona-Impfstoffen.

Vor einem Jahr war das Bild auf den Straßen noch ein ganz anders: Die Corona-Krise hatte den Auto-Reiseverkehr in den bayerischen Sommerferien gebremst und für weniger und kürzere Staus gesorgt. Ein Sprecher der Polizei Niederbayern verglich den Verkehr damals mit einem normalen Samstag und bezeichnete ihn als "nicht ferientypisch".

ADAC rechnet nicht mit Verkehrschaos

Der ADAC schloss auch in diesem Jahr zum Ferienbeginn in Bayern ein Chaos aus - obwohl es eines der heißesten Wochenenden der Reisesaison werden dürfte. "Ein Chaos wird wohl wegen der coronabedingten Zurückhaltung vieler Deutschen bei Urlaubsreisen ausbleiben", hieß es.

Wenn sich der Trend zu Kurzurlauben und Tagesausflügen fortsetzt, müssten sich Autofahrer aber auf deutlich längere An- und Abreisezeiten auf den Zufahrtsstraßen der Seen, der Wandergebiete der Alpen und der Mittelgebirge gefasst machen.

− dpa/ajk