Nußdorf am Attersee
Falsch getankt: Auto brennt - Warum Benzin Dieselmotoren zerstört

28.05.2018 | Stand 19.01.2024, 12:16 Uhr

Beim Tanken den falschen Kraftstoff zu verwenden kann teuer werden. − Foto: Christophe Gateau/dpa

Bei einem Ausflug ins Salzkammergut hat sich ein 82-jähriger Deutscher folgenschwer "vertankt". Er füllte den Tank seines Autos mit 50 Liter Benzin. Das Problem: Er fuhr einen Diesel. Doch der ältere Herr bemerkte seinen Fehler zu spät, mit spektakulären Folgen.

Der 82-Jährige aus Hockenheim (Baden-Württemberg) fuhr am späten Vormittag eine Tankstelle in Nußdorf am Attersee an, etwa 50 Kilometer von Salzburg entfernt. Gegen 11 Uhr unterlief ihm dann der folgenschwere Tankfehler. Wie die Landespolizeidirektion Oberösterreich mitteilt, ließ der Mann statt Diesel mehr als 50 Liter Super-Benzin in seinen Dieselwagen pumpen, dann bezahlte er und fuhr davon. Nachdem sein Auto knapp sechs Kilometer normal weitergefahren war, begann der Motor zu stottern. Doch anstatt einfach abzusterben, ging er in Flammen auf. Laut einem Sprecher der Polizeidirektion waren "keine Personen verletzt oder gefährdet."

Dass ein falsch betanktes Auto gleich in Flammen aufgeht, sei allerdings alles andere als alltäglich. Auf PNP-Nachfrage sagte der Polizeisprecher, dass ihm so etwas "noch nie untergekommen" sei.

Auch ohne Flammen entstehen schnell teure Motorschäden

Doch wieso kann der falsche Treibstoff eigentlich so große Schäden anrichten? Und warum sind gerade Diesel so anfällig für Betankungsfehler? Die Antworten gibt der ADAC, der auf seiner Homepage die wichtigsten Tipps für den Fall, dass so ein Missgeschick passiert, auflistet.Ein großer Unterschied zwischen Benzin und Diesel ist die Zündtemperatur. Benzin fängt schneller Feuer als Diesel, weshalb Dieselmotoren in ihren Zylindern viel höheren Druck produzieren müssen, um den Treibstoff explodieren zu lassen. Zwar können ältere Dieselfahrzeuge (Wirbel- oder Vorkammer-Diesel) einige Liter Benzin noch verkraften, doch für Fahrzeuge mit Common-Rail- und Pumpe-Düse-Triebwerk, wie sie seit etwa 2000 üblich sind, ist Benzin das reinste Gift. Es entzündet sich viel zu schnell, bringt dadurch den Rhythmus des Motors durcheinander und zerstört die Einspritzanlage. Im schlimmsten Fall führt das zu einem Brand, doch auch ohne Flammen entstehen schnell tausende Euro teure Motorschäden.

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