Vilshofen
Bund der Steuerzahler prangert Vilshofener Haselmausbrücke an

29.10.2019 | Stand 21.09.2023, 4:16 Uhr

Die Haselmausbrücke bei Vilshofen ist dem Steuerzahlerbund ein Dorn im Auge. −Foto: Rücker

Die unrühmliche Karriere der Vilshofener Haselmausbrücke (Landkreis Passau) geht weiter. Bei der Verkehrsfreigabe eines Teilstücks der Umfahrung für Vilshofen vor einem Jahr war die "Querungshilfe" für die possierlichen Haselmäuse noch als Pilotprojekt gefeiert worden. Doch danach hagelte es Kritik und Häme. Der Bund Naturschutz meinte, die Stahlkonstruktion sei "für die Katz", die Medien - von der Bild-Zeitung bis zu TV-Satiresendungen - stellten heraus, dass es ein Unding sei, 93.000 Euro auszugeben, damit Haselmäuse eine Straße überqueren können. Jetzt prangerte der Bund der Steuerzahler Bayern die "Querungshilfe" in seinem jährlich erscheinenden Schwarzbuch als Steuerverschwendung an.

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Das Staatliche Bauamt verweist in seiner Stellungnahme auf die Forderung der Genehmigungsbehörde hin, einen Ausgleich für den zum Teil zerstörten Lebensraum der Haselmäuse zu schaffen. Die neue Straße (Kosten 40 Mio. Euro) durchquere das Lebensgebiet der Haselmäuse, die Querungshilfe diene dazu, den Lebensraum weitgehend zu erhalten. Eine Wildkamera wurde montiert, um beobachten zu können, ob die Haselmäuse die Brücke annehmen. Doch leider taten die Tiere den Straßenbauern diesen Gefallen nicht. Die Natur brauche Zeit, heißt es seitens der Behörde.

Auch das NS-Dokuzentrum am Obersalzburg ist vom Bund der Steuerzahler Bayern angeprangert worden.

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