Vilshofen
Prozess um Messerstecher wird fortgesetzt

16.05.2019 | Stand 19.09.2023, 21:07 Uhr

Der Angeklagte mit seinem Pflichtverteidiger Christoph Schima. −Foto: Rücker

Tag 2 im Prozess gegen einen 26-jährigen Mann aus Eritrea, der im Juli vorigen Jahres in Vilshofen (Landkreis Passau) einen Zwölfjährigen unvermittelt mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt haben soll. Er muss sich wegen versuchten Mordes vor dem Landgericht Passau verantworten.

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Abdulrahman M. will keine Aussagen zum Tathergang machen. Deswegen kommt es auf die Aussagen der Zeugen an, die heute gehört werden sollen. Am ersten Tag des auf vier Tage angesetzten Prozesses vor dem Landgericht Passau kam ein Detail zur Sprache, das in Vilshofen nach der Tat für Diskussionen gesorgt hatte. Nach der Tat, die gegen 17.30 Uhr in Reifziehberg am Stadtrand von Vilshofen passierte, war der mutmaßliche Täter geflohen. Er hatte das Messer noch bei sich.

Von der Polizei aufgegriffen wurde er in der Kapuzinerstraße in der Nähe des Volksfestplatzes – also rund zwei Kilometer entfernt vom Tatort. Die Polizistin (35), die bei der Festnahme dabei war, schilderte als Zeugin die Begegnung: Der Mann sei mit dem Außenlautsprecher des Streifenwagens aufgefordert worden, stehen zu bleiben. Abdulrahman M. habe sofort verstanden und die Arme gehoben. Das Messer, das er in der Tasche mitgeführt hatte, legte er vor sich auf den Boden. Er verstand die auf Deutsch geäußerte Aufforderung, sich hinzulegen. Er habe sich, so die Polizistin, widerstandslos festnehmen lassen.

Seit dem Vorfall sitzt Abdulrahman M. in Untersuchungshaft. Über ihn wurde ein psychologisches Gutachten erstellt, das im Lauf des Prozesses zur Sprache kommen soll.

− hr