Passau/Landshut/München
Stehen gelassen: Eine Bahn-Odyssee von München nach Passau

24.10.2019 | Stand 20.09.2023, 5:42 Uhr

Bis zum Landshuter Bahnhof fuhren der in Freising stehen gelassene Passauer und sein Sohn notgedrungen mit dem Taxi. Erst dann ging es weiter mit dem Zug nach Passau. Auf den Taxikosten in Höhe von 90 Euro bleibt der Leser sitzen. Die Deutsche Bahn erstattet sie nicht. −Foto: Birgmann

Da kam so viel zusammen, dass Rainer Kirschner aus Passau der Kragen geplatzt ist. Mit seinem 16-jährigen Sohn war er Mitte September mit dem Zug nach München gereist, um sich gemeinsam ein Fußballspiel anzuschauen. Bis dahin lief alles noch glatt. Doch die Rückfahrt gestaltete sich als Odyssee.

Fast sechs Stunden - von 17.24 Uhr bis nach 23 Uhr - waren Rainer Kirschner und sein Sohn unterwegs, bis sie endlich wieder in Passau ankamen. Der PNP-Leser beschwerte sich anschließend schriftlich und ausführlich bei der Deutschen Bahn und gab ihr vier Wochen Zeit, sich mit seiner Kritik auseinanderzusetzen. Die Reaktion der Bahn enttäuschte ihn: "Es wurde mit keinem Wort auf das eingegangen, was ich der Bahn mitgeteilt hatte", sagte Kirschner im Gespräch mit der Heimatzeitung. Die PNP dokumentiert die Erlebnisse des Lesers, der diese mit "Ich dachte, ich bin nicht mehr in Deutschland" umschreibt.

"Bei der Rückfahrt um 17.24 Uhr (RE 4082) mussten wir wegen eines ,Unfalls im Gleisbereich‘ in Freising den Zug verlassen und uns auf dem Bahnhofsvorplatz einfinden. Busse für einen Schienenersatzverkehr seien angefragt. Mehr erfuhren wir nicht. Nach ca. 20 Minuten vereinbarte ich mit meinem Sohn, er solle an der Stelle vor dem Bahnhof warten, während ich versuchen wollte, im Bahnhof jemand Offiziellen zu finden, den ich etwas fragen könnte. In einem vollkommen unbesetzten Bahnhof gestaltet sich das schwierig…

Mehrere Ereignisse ketteten sich aneinander

So ging ich auf den Bahnsteig, wo wir angekommen waren. Unser Zug war nicht mehr da, aber auf dem Gleis gegenüber stand ein Zug (RE 57930), der zwischen dem Flughafen München und Regensburg pendelt. Der war auch schon da, als wir gegen 17.50 Uhr dort ankamen. In diesem Zug saßen zwei Zugbegleiter. Ich stieg in den Zug ein und fragte nach. Die beiden konnten mir auch nicht mehr sagen, als dass Busse für den Schienenersatzverkehr nachgefragt seien, wann und ob überhaupt welche kommen, könnten sie mir nicht sagen. Ich könne aber auch mit dem Taxi fahren, wenn ich eine Bescheinigung für den Zugausfall hätte. Diese hatte ich jedoch nicht, da in unserem Regionalexpress zwischen München und Freising kein Zugbegleiter zu sehen war. Also wollte mir einer der beiden Zugbegleiter diese Bescheinigung ausstellen, nachdem ich ihm meine Fahrkarte gezeigt hatte, und begann zu schreiben…

Ab diesem Zeitpunkt ketteten sich vier Ereignisse aneinander, die mich bis heute maßlos ärgern und die für ein dienstleistendes Transport- und Personenbeförderungsunternehmen unwürdig sind:Der Zug, der zu dem Zeitpunkt bereits mindestens 30 Minuten stand, fuhr ohne jede Durchsage und jeglichen Hinweis einfach los. Auch die beiden Zugbegleiter waren sichtbar überrascht. Schon alleine wegen einer möglichen Gefährdung im Bereich des Bahnsteigs oder auch für Personen im Zug wäre eine Durchsage angebracht (vor allem nach einer solch langen Stehzeit) (...).

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